Senioren wünschen sich mehr Sauberkeit

Mit einer Fragebogenaktion ermittelt die Stadt derzeit in Neviges, was Senioren in ihrem Wohnumfeld gefällt und was nicht.

Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Durch eine Umfrage unter Senioren möchte die Stadt Velbert erfahren, wie zufrieden die Älteren mit ihrer Wohnsituation den Angeboten in Neviges sind. „Ziel ist es herauszubekommen, was brauchen Senioren, um sich in ihrem Stadtteil wohl zu fühlen, und was brauchen sie, um möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu leben“, erklärt Bernhard Zbrug, Leiter der Abteilung Senioren bei der Velberter Stadtverwaltung. „In Langenberg wird eine solche Umfrage mit denselben Fragen stattfinden, um eine Vergleichbarkeit herzustellen. In Velbert-Mitte wurde so etwas ähnliches für den Bereich Birth und Losenburg durch den SKFM gemacht.“

In der Vergangenheit gab es zu diesem Thema mal einen „runden Tisch“ in Neviges, der aber keine neuen Erkenntnisse brachte: „Da kamen nur die üblichen Verdächtigen, die sowieso schon irgendwo organisiert sind, aber nicht die, die sich auf dem Wochenmarkt über Stolperkanten ärgern“, musste Bernhard Zbrug feststellen, der registriert hat, dass ein großes Interesse an den Seniorenwohnungen besteht, die im ehemaligen Nevigeser Rathaus und der benachbarten Post entstehen sollen.

Der Senioren-Experte sieht darüber hinaus den Bedarf für eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke. Der Fragebogen für die Seniorenbefragung, der auch Wunsch die Anonymität wahrt, ist recht umfangreich.

Dieter Schwerfel, Nevigeser Bürger, der den Fragebogen bereits ausgefüllt und konkrete Vorschläge hat

So möchte die Stadt unter anderem wissen, ob man mit der Wohnung zufrieden ist, wie gut die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist, ob die Geschäfte für den täglichen Bedarf gut zu erreichen sind und wie gut die Versorgung mit Ärzten, Apotheken und Pflegediensten in Neviges ist oder wie gut das Kultur- und Freizeitangebot ist. Abschließend wird gefragt, wodurch die Lebensqualität beeinträchtigt wird und welche Ideen die älteren Nevigeser haben, diese zu verbessern.

In einem weiteren Fragebogen möchten der AWO-Stadtteiltreff und der Glockentreff mehr zu deren Angeboten erfahren. Dieter Schwerfel hat die Bögen bereits ausgefüllt. Der gebürtige Nevigeser und ehemalige KAB-Vorsitzende, der zu einer Skatrunde in den Glockentreff gekommen ist, findet, dass es im ganzen Stadtgebiet an Sauberkeit fehlt. „Es könnten mehr Ruhebänke da sein, von denen am Schloss habe ich nichts, wenn ich in der Stadt oder im Holz unterwegs bin.“ Er bedauert, dass es immer weniger Gaststätten gibt, wo man sich einfach an die Theke stellt und über „döt und dat“ quatschen kann. „Eine Pommesbude ist für mich keine richtige Gastronomie.“ Darüber hinaus findet er, dass die Geschäftswelt in Neviges zu wünschen übrig lässt.

Mit dem beschlossenen Abriss der Stadthalle ist Dieter Schwerfel gar nicht einverstanden. „Nach dem Krieg war man froh, dass man sie wieder nutzen konnte“, erinnert er sich. Skatbruder Roland Koblynski ärgert sich über das Nevigeser Bürgerbüro: „Das hat nur an einem Tag in der Woche geöffnet, da ist dann immer so ein Betrieb, dass man draußen steht.“ Mit dem Freizeitangebot der fast benachbarten Senioren-Treff im Herzen von Neviges sind die Kartenspieler weitgehend zufrieden. „Es könnten mehr Mitspieler kommen, manche wissen davon offenbar nichts“, so eine Vermutung. Dafür ist das Verhältnis zwischen den beiden Einrichtungen gut: „Wir kommen schon mal mit den Skatspielern aus dem AWO-Treff zu kleinen Turnieren zusammen.“