Unternehmer informieren sich im Berufskolleg Niederberg

Der Verein Schlüsselregion brachte Schule und Wirtschaft zusammen.

Foto: Andraes Fischer/Schlüsselregion

Velbert. Der Verein Schlüsselregion hatte zum Wirtschaftsfrühstück ins Berufskolleg Niederberg eingeladen. Ungefähr 90 Vertreter aus Unternehmen der Region nahmen an und ließen sich nach dem Frühstück durch die Einrichtung führen. Zu sehen gab es eine Schule, die auf eine betriebliche Ausbildung vorbereitet, Auszubildende während der Lehrzeit begleitet und qualifizierte Fachkräfte in der Weiterbildung unterstützt. Da konnten die Unternehmer sehen, welche Techniken der Zukunft, etwa 3D-Drucker, Auszubildende kennenlernen.

Etwa ein Drittel der Gäste kennt das Berufskolleg aus eigener Anschauung. Sie waren hier selbst einmal zur Schule gegangen, sei es als Auszubildende, sei es zu Zwecken der Weiterbildung. Der stellvertretende Schulleiter Frank Flanze stellte das heutige Konzept vor: „Wir möchten die Schüler des Kreises Mettmann hier auffangen und ihnen die beruflichen Perspektiven in der Region aufzeigen.“ Dabei stützt man sich auf drei Säulen: Arbeitsmarktqualifizierung, Ausbildungsbegleitung und Fortbildung. 30 praxisnahe Bildungsgänge werden angeboten, für alle Altersklassen und Bildungshintergründe. Auslandspraktika, Studienfahrten und Sprachzertifikate tragen der gestiegenen Nachfrage nach Personal mit internationaler Erfahrung Rechnung.

Vor allem sollen Theorie und Praxis in der Ausbildung verknüpft werden. Dazu ist das Kolleg mit Werkstätten und Labors gut ausgestattet. Dort kann man Verfahren, die man im Betrieb kennengelernt hat, direkt anwenden.

In einem weiteren Vortrag sprach Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, darüber, wie problematisch es sei, über genug Fachkräfte im Niederbergischen zu verfügen. Das gelte für die technischen Bereiche und ganz besonders für die Metallindustrie.

Vielen Firmen fehlt es an Schweißern, bald würde es auch bei Zerspanungs- und Industriemechanikern knapp. Fachkräftebedarf müsse Chefsache werden, appellierte Berghausen. Dazu sollte Weiterbildung gefördert und die Zusammenarbeit mit Schulen gesucht werden. Nicht zuletzt der Brexit war dann noch Thema. Die IHK hat eine Hotline eingerichtet, die über den Stand im Handel mit Großbritannien informiert — gerade für die stark exportorientierten Unternehmen der Schlüsselregion von Bedeutung. mj