Seniorenresidenz im Rathaus

Investor will in den ehemaligen Gebäuden von Rathaus und Post eine Residenz mit 20 Wohnungen für Senioren errichten.

Neviges. Jahrelang wurde über die künftige Nutzung des alten Rathauses an der Wilhelmstraße 10 diskutiert, jetzt gibt es konkrete Pläne: „Residenz am Nevigeser Dom“ heißt das Projekt von André Grimmert, der im einstigen Sitz der Stadtverwaltung und in der benachbarten Post (Wilhelmstraße 12-14) seniorengerechtes Wohnen anbieten möchte. Insgesamt sollen 20 Wohneinheiten entstehen. „Die Lage unmittelbar in der Nähe von Innenstadt, Bus- und S-Bahnhof ist ideal“, sagt der Velberter Bauunternehmer.

Bereits 1996 hatte Grimmert die alte Post erworben, in der bis vor ungefähr zwei Jahren nur noch die Briefsortierung untergebracht war. Das Gebäude ähnelt dem ehemaligen Verwaltungsgebäude nicht nur äußerlich in seiner Klinkerfassade, sondern auch von Bauart und Alter. Allerdings steht das Rathaus unter Denkmalschutz und bedarf der gründlichen Überholung: „Da ist eine Kernsanierung erforderlich“, erläutert der 45-Jährige.

Den Dachstuhl, der während des Krieges in Brand geraten und danach sehr unkonventionell repariert worden war, will Grimmert abtragen und neu aufbauen. Die später eingebauten Dachgauben sollen verschwinden, die einstigen Verblendgiebel wiederhergestellt werden. Die Lücke zwischen Rathaus und Post, lange Zeit eine Dreckecke, soll Eingangsbereich mit einem gläsernen Aufzug werden, der beide Gebäude barrierefrei erschließt. Enge Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde Die enge Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz ist dabei unerlässlich: Die Planungsentwürfe wurden bereits der Unteren Denkmalbehörde und dem Amt für Denkmalpflege vorgestellt, wo sie auf positive Resonanz stießen, so der städtische Denkmalpfleger Rainer Helfers.

Optimale Möglichkeiten sieht Grimmert auch auf der Rückseite der Gebäude. Hinter der Post soll eine Tiefgarage mit Dachgarten entstehen. Sie wäre durch die Topographie ebenerdig von der Schaesbergstraße anfahrbar, während die Grünanlage auf dem Niveau der Tönisheider Straße läge. Auch der Service soll nicht zu kurz kommen. Der Velberter denkt an die Einrichtung eines Concierge — „ein Portier, der auch mal eine Lampe wechselt oder andere kleine Erledigungen übernimmt.“

Außerdem will das Diakonische Werk auf Wunsch Betreuung anbieten. Grimmert bedauert das Ende des Nevigeser Krankenhauses: „Eine Geriatrie gleich in der Nachbarschaft wäre ein weiteres Plus gewesen.“ Nachdem das Entwicklungskonzept für die städtischen Immobilien im Nevigeser Zentrum schon vor Ferienstart alle Ausschüsse passiert hat, liegt im September der Verkauf des Rathauses den Gremien zur Abstimmung vor. Mit dem positiven Votum könne der Startschuss für das Projekt fallen: „Wir hoffen, die Planungen bis Frühjahr 2014 abzuschließen und könnten dann sofort loslegen“, sagt Grimmert, der mit einer Bauzeit von bis zu 18 Monaten rechnet. Zu den Kosten wollte er sich noch nicht äußern — dazu lasse sich erst nach Abschluss der Planungen etwas sagen.