Sparkasse verlässt Rohdenhaus

Die Kreissparkasse Düsseldorf schließt Anfang September ihre Filiale. Die Mitarbeiter ziehen zur Fliethe um.

Wülfrath. Jetzt ist es Gewissheit: Am 3. September wird mit der Sparkasse die nächste Einrichtung Rohdenhaus verlassen. Die Kreissparkasse Düsseldorf schließt ihre Filiale im Stadtteil und legt sie mit der an der Fliethe zusammen. Drei Mitarbeiter ziehen um, die Leiterin wird laut Filialdirektor Hans Werner Fritze einen neuen Posten bekommen.

"Wir haben lange versucht, uns in Rohdenhaus zu halten. Aber nach der jüngsten Analyse haben wir uns Ende März, Anfang April aus wirtschaftlichen Gründen zu diesem Schritt entschlossen", begründete Fritze am Dienstag auf WZ-Anfrage die Entscheidung.

Die Dependance, die schon seit einigen Jahren nur noch halbtags geöffnet war, sei für die Geldinstitut ein Zuschussgeschäft gewesen. "Generell ist der Markt dort sehr begrenzt, weil der Stadtteil recht autark liegt."

Der Filialdirektor geht von rund 1.500 potenziellen Kunden in Rohdenhaus aus. "Düssel vergleichsweise hat ein Potenzial von ungefähr 4.000", verwies Hans Werner Fritze auf einen Teil Wülfraths mit ähnlicher Lage, aber "finanzstärkerer Peripherie". In Rohdenhaus sehe die Sparkasse zudem nicht, dass sich die Lage in Zukunft verbessern könnte.

Rund 700 Rohdenhauser Haushalte müssen demnächst für ihre Geldgeschäfte die Fliethe ansteuern. Für den Bürgerverein Rohdenhaus ist das ein weiterer Nackenschlag. "Bitter. Das ist wirklich bitter für unseren Stadtteil", reagierte Vorsitzender Alexander Faoro enttäuscht auf die Nachricht. "Ich kann die wirtschaftlichen Gründe verstehen. Aber wir hätten uns gewünscht, dass die Sparkasse sich vorher mit den Leuten vor Ort zusammensetzt, um eine kreative Lösung zu finden", sagte Faoro.

Dem Bürgervereinsvorsitzenden schwebt beispielsweise vor, dass zumindest ein mobiler Service bleibt. Auch ein Lokal, in dem mehrere Wülfrather Banken zusammen in einem Zentrum auftreten, könnte er sich vorstellen. Denn vor allem für die älteren Bewohner des Stadtteils ist der Weggang der Sparkasse ein Einschnitt. Diese brauchen laut Faoro nicht nur die Nähe zu ihrem Kundenberater, sondern seien oft gar nicht mobil genug, um bis zur Fliethe zu kommen.

Aber die Sparkasse ist für Faoro nicht der Hauptschuldige: "Seit Jahren schon müsste die Politik dafür sorgen, dass Rohdenhaus reizvoller wird. Dann würden wir heute über Schließungen gar nicht sprechen."

Seit ungefähr zwei Wochen wird laut Filialdirektor Fritze den Rohdenhauser Kunden in persönlichen Gesprächen die Schließung mitgeteilt. Wolfgang Peetz hätte davon gerne schon früher erfahren. Er sitzt im Filialdirektionsbeirat und bemängelt die Kommunikation zwischen der Sparkasse und dem Beirat: "Eigentlich sollen wir zwischen der Sparkasse und den Bürgern vermitteln.

Das kann ich aber nicht, wenn ich selber nicht über den Schritt informiert werde", sagte Peetz, der selbst von der Entscheidung durch Gerüchte auf der Straße erfahren hat.