Sport-check Ratingen: Zweitklässler im Fitnesstest
Mit dem „Jump“-Projekt werden motorische Fähigkeiten der Kinder erfasst.
Ratingen. Auf einmal ist es ganz leise. Die Zweitklässler haben sich in Zweierreihen hinter ihrer Klassenlehrerin Eva Müskens aufgestellt, nur noch wenige von ihnen flüstern untereinander. Mit großen Augen warten sie gespannt, dass sich die Tür vor ihnen öffnet. Was sich dahinter in der Turnhalle verbirgt, können sie sich noch gar nicht richtig vorstellen. Am letzten Schultag vor den Osterferien steht für die Schüler der zweiten Klasse der Anne-Frank-Schule nämlich kein Unterricht auf dem Stundenplan, sondern ein Ausflug in die Turnhalle an der Poststraße: Sie müssen zum Fitness-Check.
Kinder auf Beweglichkeit, Ausdauer und Schnelligkeit getestet
"Jump" heißt das Sport- und Bewegungsmodell der Stadt, bei dem die Kinder wieder Spaß an Bewegung finden sollen. Dabei werden alle Zweiklässler in Ratingen auf ihre motorischen Fähigkeiten getestet und je nach ihren Stärken und Schwächen später besonders gefördert. Zurück in die Turnhalle: Endlich bekommen die Kinder der Klasse 2c das Zeichen, in die Turnhalle zu kommen. Ungewöhnlich zurückhaltend und ruhig betreten die sieben- und achtjährigen Schüler die Halle und staunen, was sie hier erwartet: Bänke, Matten und Bälle sind quer über die Halle verteilt, an mehreren Stellen sind Linien auf den Boden geklebt. "Jetzt setzen sich erstmal alle in die Mitte in den Kreis", kommt die Aufforderung. Ab hier hat Klassenlehrerin Müskens frei, Meike Daniel vom Sportamt übernimmt zusammen mit drei Sportstudenten der Uni Wuppertal das Zepter. Schnell werden die Schüler in vier kleine Gruppen verteilt, jeder bekommt ein rotes Trikot mit einer eigenen Nummer und dann geht’s los: 20 Meter-Sprint, Sit-ups, Stand-Weitsprung, ein Hindernislauf und einiges mehr stehen auf dem Programm, um die Kinder auf Koordination, Beweglichkeit, Ausdauer und Schnelligkeit zu testen. "Super, macht voll Spaß", japst Aniel (8) nach seinem Sprint durch die Halle. Eine Gruppe übt gerade, einen Ball an die Wand zu werfen. Aber nicht wie üblich, sondern mit dem Rücken zur Wand durch die gegrätschten Beine. An der Wand klebt ein Zettel, den die Kinder treffen sollen. Nach jedem Wurf müssen sie sich schnell umdrehen und Ball wieder fangen. "Das habe ich noch nie so gemacht, das ist ganz schön schwer", erzählen Thalina (7) und Annika (7) nach der Übung. Dabei sind sie gar nicht unsportlich, beide machen in ihrer Freizeit Geräteturnen und schwimmen gerne."Die Kinder haben natürlich ihre eigenen Stärken und Schwächen, das ist ganz normal", erklärt Meike Daniel. "Die einen sind besser im Laufen, die anderen können besser Bälle werfen, das gleicht sich dann wieder aus."