Velbert: Weniger Müll, mehr Wertstoff

Abfall Rekordwert: Die Recyclingquote ist im vergangenen Jahr auf 51,4 Prozent geklettert. Das hilft, die Abfallgebühren zu stabilisieren.

Velbert. 439 Kilogramm Abfall hat jeder Velberter statistisch im vergangenen Jahr produziert - zwölf Kilogramm mehr als in 2006. Zugleich wurde der anfallende Müll aber noch sorgfältiger getrennt als in den Vorjahren. Von der Gesamtabfallmenge von 37893Tonnen wurde mehr als die Hälfte, nämlich 19468 Tonnen, als Biomüll, Leichtverpackungen (gelber Sack), Glas, Elektroschrott oder Papier aussortiert und den verschiedenen Verwertungssystemen zugeführt. Damit kletterte die Recyclingquote von 49,9 auf 51,4 Prozent - ein Rekordwert. "Als Abfallvermeidungs-Freak sehe ich das mit einem lachenden und einem weinenden Auge, schließlich ist die Gesamtmenge gestiegen. Aber natürlich ist es erfreulich, dass so viel dem Recycling zugeführt wird und mit 18425 Tonnen weniger Restmüll angefallen ist", sagt Abfallwirtschaftsberater Detlef Schäfer.

Bessere Konjunktur gleich mehr Müll - diese Gleichung geht auch bei der Betrachtung der Sperrabfälle auf. Deren Volumen ist um etwa 210Tonnen auf insgesamt 3606 Tonnen gestiegen. Wer mehr Geld in der Tasche hat, leistet sich halt eher eine neue Sitzgarnitur oder einen Kleiderschrank und entsorgt die Altstücke über den Sperrmüll.

Vorbildlich zeigen sich die Velberter auch beim Umgang mit Elektroschrott. Kleingeräte wie Elektrozahnbürsten oder Taschenrechner müssen seit 2006 aussortiert werden - wegen vieler schädlicher und einiger wertvoller Stoffe in ihrem Innenleben ist es verboten, sie in den Restmüll zu geben. Und mit 6,53Kilogramm abgegebener Elektrogeräte pro Einwohner übererfüllt die Schlossstadt die gesetzliche Sammelvorgabe (vier Kilo) deutlich.

Plastik-Flaschen sind leichter als Glasflaschen - und damit bequemer zu tragen. Das zeigt sich nicht nur an einem Rückgang der Glasmenge in den Containern. "Leider ist das Mehrwegsystem bei Getränken auf dem Rückzug", bedauert der Abfallberater.