Musterpflaster in Ratingen: Steine werden zur Glaubensfrage

Bis zum 31. März können Bürger noch abstimmen.

Ratingen. Welches Pflaster passt auf die Bechemer Straße? Seit Monaten beschäftigt dieses Thema nicht nur Politiker und Vereine, sondern auch die Ratinger Bürger, die sich derzeit ein Bild von den Pflastersteinen machen und ihre Meinung äußern können. Diese Möglichkeit nehmen die Ratinger auch gerne in Anspruch, wie die Stadtverwaltung jetzt mitteilt. Zur Auswahl stehen der von der Verwaltung favorisierte Betonstein oder eine zweite Variante aus Ruhrsandstein.

Kosten und Haltbarkeit stehen im Vordergrund der Diskussion

Der Betonstein ist dabei pflegeleichter und auch deutlich preiswerter als der Naturstein. Der Naturstein ist dafür aus dem gleichen Material wie die Pflasterung im Bereich Marktplatz, Düsseldorfer Straße und Oberstraße. Um ein gleichmäßiges Bild für die Ratinger Altstadt zu erzielen, haben sich beispielsweise die Ratinger Jonges für den Naturstein ausgesprochen. Bei der SPD sieht man dies allerdings anders. Sie favorisiert klar den Betonstein. Sowohl das Erscheinungsbild als auch die Pflegeeigenschaften und Haltbarkeit, aber vor allem die Kosten geben für die SPD den Ausschlag. Sie beantragt deshalb, den Betonstein so zügig wie möglich zu verlegen, damit die Bechemer Straße noch vor dem Weihnachtsgeschäft wieder in neuem Glanz erstrahlt. Die Ratinger Bürger sind offenbar verschiedener Meinung. In unserer WZ-Online-Umfrage sprachen sich 68 Prozent der Abstimmenden für den Naturstein aus. "Betonpflaster sind gestalterisch als Belag für die historische Altstadt nicht zu verantworten", kommentierte Josef Fahr. Die Fußgängerbereiche müssten mit dem Marktplatz eine Einheit bilden. Ähnlich sieht es auch Dieter Endres. "Es geht um die Attraktivität der historischen Innenstadt und eine gesamtheitliche Konzeption." Und Udo Heinrich fragte, wie viele verschiedene Pflasterungen die Ratinger Altstadt vertrage.

Roy Stein dagegen argumentierte mit der längeren Haltbarkeit der Betonsteine. Betonsteine seien "oberflächendicht", ein "teurer Schildbürgerstreich auf der Bechemer Straße" solle Ratingen erspart bleiben.