Sprayen als Wiedergutmachung

Junge Straftäter gestalten Wand der der Wasserwelt.

Sprayen als Wiedergutmachung
Foto: Dietrich Janicki

„Vom Talent her ist diese Gruppe Jugendlicher eine der besten, mit der ich bisher im Rahmen des Graffiti-Projekts zusammengearbeitet habe“, lobt der spanische Künstler Javier Landa Blanco. Gemeint sind zehn Jugendlichen und junge Erwachsenen, die unter seiner Anleitung ein Graffiti aus Luftblasen auf einem wasserblauen Untergrund auf die Mauer vor der Wülfrather Wasserwelt gezaubert haben.

Bei den Sprayern handelt es sich um straffällige Erst- und Wiederholungstäter, die ihre vom Jugendgericht angeordneten Sozialstunden ableisten. „Oft werde ich gefragt, ob die Teilnahme an so einem Projekt nicht eher Belohnung als Strafe für die Kids ist“, erzählt Giuseppina Cagna, die als Jugendgerichtshelferin tätig ist. Sie hat das Graffiti-Projekt vor fünf Jahren initiiert und leitet es hauptverantwortlich. Hinter dem Verordnen von gemeinnütziger Arbeit stecke schließlich der Gedanke, damit den Schaden, den die Jugendlichen verursacht haben, der Gesellschaft gegenüber wieder gut zu machen, so die engagierte Pädagogin. Dass es vielen mehr Spaß mache, an einer Graffiti-Aktion teilzunehmen als in öffentlichen Grünanlagen zu fegen oder Unkraut zu zupfen, führe schließlich zum selben Ergebnis: Beides kommt der Allgemeinheit zugute.

Mit dem Ergebnis des aktuellen Graffiti-Projekts zeigte sich auch Bürgermeisterin Claudia Panke begeistert: „Die Innenstadt hat durch euch einen neuen, tollen Eyecatcher bekommen“, lobte sie.

„Die Waschbetonfassade und auch der Sockel könnten auch ein so tolles Graffiti-Motiv vertragen wie die Mauer und die Pfeiler“, so die Bürgermeisterin. Fotos von beiden Wänden hat Javier Landa Blanca direkt gemacht, um schon mal an möglichen Verschönerungs-Varianten zu tüfteln.