Stadt reißt ehemalige Grundschule Rohdenhaus ab
Ausschuss entscheidet gegen eine Vermarktung erster Flächen. Zunächst soll ein Bebauungsplan erstellt werden.
Wülfrath. Zerknirscht und verständnislos registriert Kämmerer und 1. Beigeordneter Rainer Ritsche das Ergebnis: Einstimmig lehnt der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) seinen Vorstoß ab, mit der Vermarktung erster Flächen auf dem Grundstück der Grundschule Rohdenhaus zu beginnen. Nicht nur, dass die Politik diesem Ansinnen eine Absage erteilte. Sie traut es der Stadt schlicht nicht zu, die Flächen zeitnah zu verkaufen. Stattdessen soll die Erstellung eines Bebauungsplanes abgewartet werden, um dann einen Bauträger zu gewinnen.
22 Baugrundstücke für Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften sollen zwischen Rohdenhauser Busch, Anger- und Kapellenweg entstehen. Einen Bebauungsplan gibt es allerdings noch nicht. Deshalb hat Ritsche vorgeschlagen, die bereits erschlossenen Grundstücke am Kapellenweg schon jetzt anzubieten, später dann den Rest. Ein Vorgehen, das die Union zunächst mitgehen wollte, dann aber kategorisch ablehnt — „weil das der Job für ein Bauunternehmen ist“, sagt Fraktionsvorsitzender Axel Effert.
Die Stadt plädiert für den Eigenvertrieb — um einen höheren Erlös erzielen zu können. „Es gibt den Bedarf, wir können Preise für Familien machen“, sagt Ritsche. Und Liegenschaftsamtsleiter Klaus Biederbeck erinnert an die guten Ergebnisse, die die Stadt mit dem Verkauf des Stadtparks erzielt habe. „Das ist nicht ist der Stadtpark. Das ist Rohdenhaus“, sagt Effert dazu.
Würde die Stadt es machen, sagt Axel C. Welp (SPD), müsste mit einer Bebauung gerechnet werden, die sich „kleckerweise über Jahre hinzieht“. Eine „Baustelle für 25 Jahre“ erwartet Genosse Hans-Jürgen Ulbrich.
Nun soll es — nicht vor 2015 — ein Bauträger richten. Die Grundschule Rohdenhaus soll aber schon bald fallen. „Wir haben dort ständig Vandalismusschäden, müssen ewig Löcher schließen“, sagt Biederbeck. Die Stadt müsse für die Sicherung des leerstehenden Gebäudes zu viel Geld in die Hand nehmen. Der Abriss ist daher beschlossene Sache — und wird in diesem Jahr umgesetzt.