Stadtverwaltung - Ausgezeichnung für Familienfreundlichkeit

Zum vierten Mal ist die Stadtverwaltung als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert worden.

Velbert. Petra Villanueva ist froh, dass sie Beruf und Familie so gut unter einen Hut bekommt. „Nur zu Hause das Kind zu hüten oder nur zu arbeiten, das kann ich mir nicht vorstellen“, sagt die 42-Jährige, die in flexibler Teilzeit arbeitet. Sohn Max ist sechs Jahre alt, wird nach den Ferien eingeschult. „Auch mit dem Wechsel von der Kita in die Schule und der damit verbundenen zeitlichen Änderung der Betreuung hat mein Arbeitgeber kein Problem“, sagt Villanueva. Ihr Arbeitgeber ist die Stadt Velbert, in der Personalabteilung arbeitet sie seit 26 Jahren.

Bereits zum vierten Mal ist die Stadtverwaltung Velbert als familienfreundliches Unternehmen von der „berufundfamilie“ gGmbH, einer Initiative der Hertie-Stiftung, ausgezeichnet worden. Alle drei Jahre wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie überprüft — Velbert erfüllt die Voraussetzungen seit nahezu zehn Jahren. „Die Stadtverwaltung gehört damit zu den elf Zertifikatsträgern und bleibt die erste Kommune in NRW sowie die zweite in Deutschland, die mit dem Audit „berufundfamilie’ ausgezeichnet wurde“, betont Bürgermeister Stefan Freitag.

Von den insgesamt rund 950 Mitarbeitern der Stadtverwaltung sind 325 in Teilzeit — das entspricht einer Quote von 34 Prozent. „Darunter sind noch mehr Frauen als Männer, was aber auch in der Natur der Beschäftigungsfelder liegt — beispielsweise in der Musikschule oder in Kindertagesstätten“, erklärt Claudia Weiß, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Außerdem gibt es zurzeit 25 sogenannte Telearbeitsplätze für Mitarbeiter, die im Home-Office von zu Hause aus tätig sind. „Allerdings machen wir dies nur in alternierender Weise, sprich, dass es immer Präsenztage gibt, damit die Bindung und der Kontakt zum Arbeitgeber bestehen bleiben.“ Wann immer es der Arbeitsplatz zulässt, wird Home-office ermöglicht - wobei Mitarbeiter mit Kindern oder pflegebedürftigen Familienmitglieder bevorzugt behandelt werden.

Die Stadtverwaltung leistet noch mehr, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten: So gibt es keine festen Kernzeiten mehr, sondern flexible Zeiten. „Das ist etwas, das durch das Audit bei uns eingeführt wurde“, sagt Weiß.

Davon profitiert auch Petra Villanueva. Bereits ein halbes Jahr nach der Geburt ihres Sohnes kehrte sie an den Arbeitsplatz zurück: Erst mit 16,5 Stunden, dann mit 18,5 und mittlerweile ist sie bei 20. „Durch die flexible Arbeitszeit kann ich meinen Sohn auch problemlos zur Kita und bald zur Schule bringen und abholen“, sagt die Stadtangestellte.

Zwar hat die Verwaltung keinen eigenen Betriebskindergarten, dafür aber die Initiative „Juniorwelt“ an der Ahornstraße mitgegründet, in der ihr fünf Belegplätze zur Verfügung stehen. „Die werden auch immer ausgenutzt“, sagt Claudia Weiß. Auch Max besuchte die Kita bisher, „mit zweieinhalb Jahren hat er dort einen Platz bekommen“, sagt Villanueva. Vorher besuchte er eine private Einrichtung in Wülfrath. „Der Bedarf an Kita-Plätzen ist abgedeckt“, sagt Weiß — letztlich eben auch dadurch, dass viele Mitarbeiter sich selbst einen Platz für ihr Kind suchen.

Highlight in der Verwaltung ist der Kindermitbringtag am Freitag nach Christi Himmelfahrt. „Da dies meist ein Brückentag ist, an dem viele Kindergärten und Schulen geschlossen haben, können die Mitarbeiter ihre Kinder zur Arbeit mitbringen“, sagt Weiß. Für den Nachwuchs gibt es dann ein buntes Programm.