Trödelmarathon ruft Sammler und Schatzsucher auf den Plan

Viele Fundstücke hielten nicht selten spannende Geschichten parat.

Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Natürlich kann man gebrauchte Dinge heutzutage bequem per Mausklick von Zuhause aus bei Ebay kaufen. Doch die Chance, unerwartet ein schönes Fundstück aufzutreiben und die Geschichten der Händler zu hören, geht einem dann durch die Lappen. So sahen dies scheinbar auch die Besucher, die schon am frühen Sonntagmorgen zahlreich zum Trödelmarathon in die Nevigeser Innenstadt kamen.

Beatrix Sich, Trödlerin am Stand von Terres des Hommes

Während die Leute bereits eifrig in den Bücherkisten oder Schmuckschatullen stöbern und den Blick über die unzähligen Tische auf der Elberfelderstraße wandern lassen, ist Markus Neymann noch damit beschäftigt, seinen Stand herzurichten. Vor ihm liegen bereits dutzende Gesellschaftsspiele, doch Markus Neymann holt immer weitere aus seinem geräumigen Wagen hervor. Der Verkauf der zumeist gebrauchten Spiele sei zwar lediglich ein Hobby, dennoch musste der Wuppertaler seinen Verkauf auf Grund der schieren Menge bereits kleingewerblich anmelden. „Von dem Geld, das ich hier einnehme, kaufe ich neue Brettspiele“, sagt der leidenschaftliche Spielesammler, der nur die Spiele verkauft, die er mehrfach besitzt. Das spektakulärste Exemplar in seinem Angebot ist die allererste Ausgabe des Strategiespiels Risiko, das er zum stolzen Preis von 250 Euro anbietet. Das gebrauchte Spiel habe allerdings noch einen weitaus höheren Wert, versichert Spielesammler Markus Neymann.

Ein paar Meter weiter am Stand der Organisation Terres des Hommes geht es unterdessen um nicht ganz so hohe Summen, doch das Interesse der Besucher ist deswegen nicht geringer. Sämtliche Einnahmen, die die Organisation beim Trödelmarathon erzielt, kommen ausschließlich ihren Projekten zugute. „Über die Preise entscheiden wir aus dem Bauch heraus“, sagt Beatrix Sich. Natürlich mache es den Charme eines Trödelmarktes aus, um Preise zu feilschen. Sobald die Käufer allerdings erführen, dass die Einnahmen dem guten Zweck dienen, zeigten viele von sich aus die Bereitschaft, den genannten Preis zu zahlen, so Sich.