Tsunami-Hilfe: Velbert soll mehr als nur Geldgeber sein
Drei Schulen auf Sumatra werden mit Spenden aus der Schlossstadt wieder aufgebaut. Das DRK will nun eine Partnerschaft mit hiesigen Schulen aufbauen.
Velbert. Die Riesenwelle, die am 26. Dezember 2004 rund 230 000 Todesopfer gefordert hat und über 1,7 Millionen Menschen rund um den Indischen Ozean obdachlos machte, erschütterte die Welt. Bilder der Verwüstung führten zu einer nie da gewesenen Spendenbereitschaft - auch in Velbert. Unter dem Motto "Velbert hilft" sammelte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mehr als 70 000 Euro. Vereine, Schulen, Privatpersonen - viele wollten ihren Beitrag zur Katastrophenbewältigung leisten.
Regelmäßig soll das richtige Verhalten zum Schutz des eigenen Lebens geübt werden. "Als die Welle kam, standen ja viele Menschen da und haben fasziniert zugeguckt", sagt DRK-Vorsitzender Heinz Schemken. Zusätzlich sollen technische Frühwarnsysteme angeschafft werden.
Schemken und Exner wünschen sich darüber hinaus eine dauerhafte Partnerschaft von zwei Velberter Schulen mit denen in Indonesien. "Wir wollen nicht nur Geldgeber sein. Produktiv ist es, wenn Menschen zueinander finden - über Briefe zum Beispiel", sagt Schemken. Er hat DRK-Präsident Rudolf Seiters angeschrieben, der seine Unterstützung zusagte. Das Rote Kreuz, das vor Ort mit dem indonesischen DRK zusammenarbeit, soll bei der Kontaktaufnahme helfen.
Teunom Die Region Teunom gehört zur Provinz Aceh auf der indonesischen Hauptinsel Sumatra, die von dem Seebeben und dem darauffolgenden Tsunami am 26. Dezember 2004 besonders schwer getroffen wurde. 130 000 Menschen verloren in der Provinz Aceh ihr Leben. In der Region Teunom, die an der Westküste Sumatras liegt, starben nach Schätzungen 6000 Menschen.
DRK Das Deutsche Rote Kreuz ist in Indonesien noch immer mit dem Wiederaufbau von über 1300 Häusern, 20 Schulen und zehn Gesundheitsstationen beschäftigt. In Teunom werden 13 Schulen gebaut oder renoviert, außerdem in vier Dörfern 698 Häuser errichtet. Dabei wird versucht, die Bewohner einzubeziehen. Fischer oder Farmer, die ihre Boote und Felder verloren haben, werden zu Bauarbeitern umgeschult.
Beispiel Tanoh Manyang Die Schule des Dorfes wurde durch den Tsunami komplett zerstört. Seit Mai 2006 wird sie wieder aufgebaut.