Umstrukturierung in Ratingen: Freier Eintritt ins Museum?
Die Stadt will ein neues Ausstellungskonzept etablieren, um mehr Besucher ins Stadtmuseum zu locken.
Ratingen. Das Ratinger Museum hat ein Problem. Ein ziemlich Großes sogar. Die Besucherzahlen gehen zurück. Kamen im Jahr 2003 noch 15000Besucher an die Grabenstraße, besuchten 2004 nur noch 12000 Gäste Dauer- oder Wechselausstellungen. 2005 waren es gar nur noch 7000.
"Die Tendenz geht nach unten", hat auch Kulturdezernent Dirk Tratzig erkannt. Die Folge: Die Verwaltung handelt und unterzieht das Stadtmuseum einer umfassenden Umstrukturierung. Kommende Woche wird der Politik vorgeschlagen, das Museum organisatorisch umzubauen.
Über mehrere Monate hat ein Arbeitskreis aus Verwaltung, Politik, Heimatvereinen, Leiter anderer Museen sowie einer auswärtigen Kulturamtsleiterin ein entsprechendes Konzept erarbeitet. Es sieht zwölf Maßnahmen vor, die das Haus neu ausrichten würden. Die wohl wichtigste: Die Ausstellungen im Museum erhalten ein neues Gesicht.
Bislang gibt es im Stadtmuseum die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte, die Puppen- und die Porzellanausstellung sowie regelmäßige Wechselausstellungen. Tratzig: "Letztere sieht das Konzept auch weiterhin vor - auch und gerade mit dem Schwerpunkt ,Zeitgenössische Kunst’."
Eine Folge dieses Konzepts wäre jedoch: Die Puppenausstellung würde es in der bisherigen Form nicht mehr geben. "Die Stücke könnten aber als Langzeitausstellungen gezeigt werden", so Tratzig. Die Linie des Arbeitskreises: Das Museum muss weg vom kulturellen Gemischtwarenladen.
Doch die Ratinger würden noch mehr Veränderungen bemerken. So hat die Arbeitsgruppe untersuchen lassen, wann die Ratigner ins Museum gehen. Das Ergebnis: Vormittags ist an der Grabenstraße so gut wie nichts los. Am Wochenende dagegen umso mehr.
"Wir möchten die Öffnungszeiten den Bedürfnissen der Besucher anpassen", sagt Tratzig. Um vier Stunden sollen sie gekürzt werden. Das bringt Einsparungen im Personaletat. Und die sollen an die Bürger zurückfließen: "Indem wir die Eintrittsgelder abschaffen."