Velbert: Bummeln und feilschen an über 100 Ständen

Trotz heißer Temperaturen kamen die Menschen zahlreich in die Stadt.

Velbert. Cornelia und Peter Bauer stehen unter einem Pavillonzelt in der Corbygasse. Die beiden haben ein bunt gemischtes Sortiment auf einem Tisch ausgebreitet. Schmuck, Schallplatte, Bücher und viele andere Dinge versuchen sie an den Mann zu bringen.

Immer wieder bleiben Besucher des Pröttelmarktes stehen, schauen nur kurz oder haben Fragen, meistens nach dem Preis. "Die Kette ist aus echtem Silber und besetzt mit geschliffenem Türkis", preist Cornelia Bauer dann ihre Waren an. Eine Besucherin schlägt zu, andere ziehen weiter.

Das Ehepaar aus Essen-Heidhausen hat einen der insgesamt 120 Stände auf dem diesjährigen Pröttelmarkt aufgestellt, der traditionell am letzten Sonntag vor den Sommerferien stattfand. "Es macht unheimlich Spaß, mit so vielen verschiedenen Menschen ins Gespräch zu kommen. Man muss sich nur öffnen", sagt der 50-jährige Peter Bauer. Beim ersten Mal haben sie 240 Euro Umsatz gemacht, damit wären sie auch heute zufrieden.

Weiter oben, auf dem Forumsplatz, ist der Stand von Jutta Dickel. Die Velberterin verkauft dort seit sechs Uhr. "Ich hatte kaum ganz ausgepackt, da standen schon die ersten Sammler an meinem Tisch und haben nach Schmuck gefragt", berichtet sie aus den frühen Morgenstunden, die sie mit einer kleinen Kuhglocke selbst einläutete. Als Michaela Petereit, ebenfalls aus Velbert, an Jutta Dickels Stand kommt, wechselt ein Kochbuch für zwei Euro den Besitzer. "Ich bummle ein bisschen durch die Stadt, schaue hier und da, ob ich ein paar Geschenke finde", sagt die Käuferin des Buches. Und nicht nur im Preis sind sie sich schnell einig. "Wenn auf einem Trödelmarkt Privatpersonen statt Profis teilnehmen, hat er mehr Flair", finden sie.

Genau das ist es auch, was der Ausrichter, die Velberter Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), erhalten möchte. "Ohne gewerbliche Verkäufer ist es eben ein richtiger Pröttelmarkt, und über 80 Prozent der Privatverkäufer sind auch jedes Mal wieder da", erklärt Mechthild Exner, die stellvertretende Vorsitzende vom DRK und Mitorganisatorin des Flohmarktes. Noch sitzt sie mit dem ersten DRK-Vorsitzenden Heinz Schemken auf einer Bank im Schatten hinter dem Würstchen- und Getränkestand der Ortsgruppe. "Aber ich schaue nachher mal, ob ich ein paar alte Bilderrahmen zum Restaurieren finde", freut auch sie sich auf einen Bummel im Sonnenschein.