Wülfrath: „Wer gestalten will, muss auch handeln“
Die CDU weist Kritik zurück und sieht den Haushalts-Kompromiss positiv.
Wülfrath. "Die CDU bleibt bei ihrer Meinung, dass dieser Haushalt mit seinen historisch niedrigen Einnahmen und historisch höchsten Ausgaben das historisch schlimmste Defizit - etwa 12 Millionen Euro - enthält. Hier wäre mehr Mut und Entschlossenheit nötig gewesen", reagiert CDU-Stadtverbandsvorsitzender und stellvertretender Fraktionsvorsitzender Andreas Seidler.
Er weist den Vorwurf zurück, der Union fehle es an politischem Fingerspitzengefühl. "Die CDU hat sowohl in den Sitzungen des Finanzausschusses als auch im Rat immer wieder Dialogbereitschaft signalisiert und auch deutlich gemacht, nicht an ihren Forderungen, sowohl in der Laufzeit als auch in der Höhe, festzuhalten, wenn andere Kostendeckende Vorschläge oder Maßnahmen von anderen Fraktionen gekommen wären. Auf diese Gesprächsangebote reagierte man lediglich mit schroffer Ablehnung."
Seidler vertritt auch die Ansicht, dass Kämmerer Rainer Ritsche nicht speziell die CDU, sondern den gesamten Rat belehrt habe, ein Signal des Sparens zu setzen. Seidler: "Der Appell von Herrn Ritsche hat gerade den anderen Fraktionen die Augen geöffnet." Überhaupt sei man Ritsche dankbar, da er Bewegung ausgelöst habe. In der Sitzung wurde Ritsches Wortmeldung aus der Union allerdings noch als "tendenziös" kritisiert.
Die wichtigste Erkenntnis, die man laut Seidler aus der Sitzung ziehen kann: "Der Rat hat endlich wieder inhaltlich um Kompromisse gerungen und diese auch erzielt. Diese Erkenntnis macht Mut für die anstehenden Aufgaben und Probleme. Denn wer gestalten will, darf eben nicht nur träumen, er muss auch dann handeln, wenn es mal weh tut."