Velbert: Großfeuer zerstört Malermarkt

220 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Von dem Fachhandel für Malerbedarf ist nur eine Ruine übrig geblieben.

Velbert. Ein Großbrand hat in der Nacht zu Samstag einen Fachhandel für Malerbedarf an der Uhlandstraße zerstört. Das rund 1000 Quadratmeter große Firmengebäude brannte vollständig aus.

Schwer beschädigt wurde zudem eine benachbarte Schreinerei sowie Fassaden und Dächer von zwei Nachbarfirmen. Rauch und Löschwasser zogen außerdem einen Spielzeughandel, eine Verpackungsfirma und die Wohnung einer vierköpfigen Familie teilweise in Mitleidenschaft.

Um 3.44 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Laut Polizei hatten Anwohner kurz zuvor den zunächst klein erscheinenden Brand auf dem Flachdach des Marktes entdeckt, eigene Löschversuche unternommen und parallel dazu den Notruf abgesetzt.

Schon auf der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte eine dichte Rauchwolke und Feuerschein erkennen; bei Eintreffen des ersten Fahrzeugs brannte das betroffene Gebäude samt des mit Bitumenbahnen gedeckten Flachdachs bereits in voller Ausdehnung. Daraufhin wurden alle drei freiwilligen Löschzüge aus Velbert-Mitte, kurz danach auch alle Löschzüge aus Langenberg und Neviges per Sirene alarmiert. Zusätzlich rückten die Werkfeuerwehren der Firmen BKS und Huf ins Industriegebiet West aus.

Zu diesem Zeitpunkt war der Fachmarkt nicht mehr zu retten, vorrangige Aufgabe war daher, die Brandausbreitung und das Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude zu verhindern.

Zur Brandbekämpfung wurden an der Uhlandstraße alle drei Velberter Drehleitern mit Wenderohren in Stellung gebracht, um die angrenzenden Gebäude zu schützen. Des Weiteren setzte die Wehr zahlreiche Trupps unter Atemschutz mit Wasserwerfern sowie mehrere B- und C-Rohre ein, um von außen und, soweit möglich, auch im Innenangriff gegen die Flammen vorzugehen.

Verschärft wurde die Lage durch die in dem Fachmarkt gelagerten Farbgebinde und Sprühdosen, die unter der Hitzeeinwirkung explodierten.

Der enorme Löschwasserbedarf war nicht über die umliegenden Hydranten zu decken, so dass aus Wülfrath und Mettmann Schlauchwagen angefordert wurden, die eine Wasserversorgung vom Wordenbecker Weg und von der Heiligenhauser Straße aufbauten.

Der massive Personaleinsatz erforderte im Laufe des Morgens auch Nachschub an Atemschutzgeräten - sie wurden von den Feuerwehren Erkrath und Wuppertal geliefert. Die Heiligenhauser Wehr verstärkte außerdem die Velberter Kräfte durch zusätzliche Atemschutzgerätträger - insgesamt waren 220 Feuerwehrleute im Einsatz.

Die Schadenshöhe ist zurzeit noch nicht bezifferbar, dürfte sich aber nach ersten Schätzungen im hohen sechsstelligen oder gar Millionenbereich bewegen.

Aufgrund der Rauchentwicklung kam es in der Nähe des Einsatzortes zu Geruchsbelästigungen. Vorsichtshalber wurden Messungen der Umgebungsluft durchgeführt, die jedoch ohne Befund blieben. Zur Brandursachenermittlung wurde die Einsatzstelle von der Polizei abgesperrt. Mit der Untersuchung soll am Monag begonnen werden.