Velbert/Neviges: Sturmlauf in die Herzen der Zuschauer
Der Rollsport-Club Neviges begeisterte mit seiner Neuinszenierung des Musicals „Annabelle und der verzauberte Prinz“ rund 1000 Gäste in der Sporthalle Birth.
Velbert/Neviges. Szenenapplaus und stehender Beifall am Wochenende für die Darsteller des Rollsport-Clubs Neviges: Bei der Neuauflage des Musicals "Annabelle und der verzauberte Prinz" nahmen die fast 50 Akteure die Zuschauer mit auf eine mehr als zweistündige Reise ins Land der Feen, Zwerge und Waldgeister. Die Handlung des Musicals ist angelehnt an die Disney-Produktion "Die Schöne und das Biest" und stand passend zur Weihnachtszeit ganz unter dem Motto "Nur die Liebe zählt".
Die Geschichte: Der kalte, hartherzige Prinz (Stefan Pilger) wird samt seiner Untertanen verzaubert und erscheint nun in der Gestalt eines schrecklichen Biestes. Nur die Liebe kann diesen Zauber besiegen und die Verwandlung rückgängig machen. Mutig stellt sich das schöne Marktmädchen Annabelle (Alina Fehrholz) dieser schwierigen Prüfung. Sie besitzt so viel Wärme und Liebe, dass sie die reichste Frau auf der Welt ist, denn Liebe kann man bekanntlich nicht kaufen.
Viele Monate hat Heike Fehrholz, Trainerin und Pressewartin des RSC Neviges, investiert, um das Stück zu schreiben und eine angemessene Umsetzung zu entwickeln.
"Das Programm habe ich mir komplett selbst ausgedacht. Anschließend habe ich dann zusammen mit den Trainern überlegt, wie man die einzelnen Szenen spannend auf die Bühne bringen kann." Ein gutes Händchen bewiesen die Trainer auch mit ihrer Musikauswahl - von Musicalliedern, Popstücken von "Ich und Ich" bis hin zu Schlagern und Kinderliedern umfasste das Repertoire alles, was für eine mitreißende Stimmung sorgt.
Mit akrobatische Elementen wie Pirouetten, Sprüngen und Hebefiguren bot das Stück außerdem großen Sport und veranlasste das Publikum immer wieder zu spontanem Applaus. Besonders gut kam beispielsweise die Ameisenarmee an, die durch Schnelligkeit, synchrone Schaubilder und bis zu 18 gleichzeitig durcheinanderwirbelnde Darsteller überzeugte.
Nicht mehr auf den Bänken hielt es die Zuschauer ebenfalls bei dem eingebildeten Gockeltanz des Jägers Jack (Matthias Tilger), der in seiner Solo-Darbietung zu "Macho, Macho" die Hüften kreisen ließ.
"Mir gefallen die Schaubilder, in denen viele Akteure gleichzeitig auf der Bühne sind am besten", sagte Wolfgang Dörpelks, der mit seiner Freundin das Musical besuchte. Beeindruckend fand er aber auch die Leistung gerade der kleinsten Akteure. So sammelte die erst drei Jahre junge Leandra Kissling bereits auf ihren Rollschuhen erste Bühnenerfahrung.
Eine atemberaubende Schlosskulisse, bunte Lichterbäume, mit zahllosen Sternen besetzte Vorhänge und meterlange Lichtschläuche verwandeln die Sporthalle in Birth in ein Märchenland. Das großartige Bühnenbild sowie die an Vielfältigkeit und Farbenpracht kaum zu übertreffenden Kostüme wurden von den Müttern und Vätern der Darsteller selbst angefertigt.
An der zwar sehr gut besuchten, aber nicht ausverkauften Sporthalle waren vielleicht die etwas gestiegenen Eintrittspreise nicht ganz unschuldig. Trotzdem gefiel es Katarina Rogge (11) "noch besser als letztes Mal".