Ratingen: Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

Das Feuer an der Berliner Straße hat eine fünfköpfige Familie obdachlos gemacht.

Ratingen. Es wird noch lange dauern, bis an der Berliner Straße 54 wieder alles so ist, wie es vor dem Brand am vergangenen Donnerstag war. Bislang dürfen nicht einmal die Handwerker die ausgebrannte Wohnung im sechsten Stock betreten. Die Polizei ermittelt noch. "Es liegen keine Hinweise auf einen technischen Defekt vor", erklärt Polizeisprecher Ulrich Löhe. "Die Ermittlungen laufen also in Richtung fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung."

Die betroffene fünfköpfige Familie tamilischer Herkunft ist nach Angaben des Sozialamts zunächst bei Freunden untergekommen. Nun soll eine Übergangswohnung gefunden werden, da nicht absehbar ist, wie lange die Sanierung an dem Haus dauern wird.

Der Schaden an dem Gebäude ist beträchtlich, lässt sich jedoch schwer beziffern. Die Polizei spricht von etwa 250 000 Euro, eine erste grobe Schätzung aus Versicherungskreisen geht von einer deutlich höheren Summe aus.

Das ganze Haus wurde durch das Feuer und die Löscharbeiten in Mitleidenschaft gezogen. Die Balkone über und unter der Brandwohnung sind einsturzgefährdet, die Feuerwehr hat veranlasst, dass Behelfsträger die Balkone aufeinander stützen. Bis auf den Boden reicht die Konstruktion. "Die ganzen Flure sind vom Ruß versaubeutelt", klagt Dieter Wagner, der im Beirat der Eigentümergemeinschaft des Hauses sitzt.

Und der Brandgeruch hält sich hartnäckig im ganzen Haus. Sobald die Staatsanwaltschaft grünes Licht gibt, sollen Handwerker die Ruine zunächst mit Fenstern gegen den Frost absichern. Wagner: "Damit nicht noch mehr Schaden entsteht."