Verein Wunschzettel seit 20 Jahren
Den Verein Wunschzettel, der schwer kranken und behinderten Kindern Wünsche erfüllt, gibt es jetzt seit 20 Jahren.
Wülfrath. Einmal richtig im Rampenlicht stehen, auf einer großen Bühne eine Theaterrolle spielen und am Ende einen tosenden Applaus ernten: Davon träumt der 15 jährige Mika Noah Hurschler aus Solingen ständig. Verschiedene Theaterstücke und Musicals wie „Lars der kleine Eisbär“ hat Mika bereits gesehen. Seitdem kann er sich nichts Schöneres mehr vorstellen, als selbst einmal auf einer Bühne zu stehen. „Ich habe auch in der Schule schon in dem Stück Max und Moritz mitgespielt“, wirft Mika stolz ein: „Da war ich Onkel Fritze mit der Mütze.“
Auf dem Kinderfest des Wunschzettel Vereins am vergangenen Samstag auf dem Vorplatz des Zeittunnels nutzt Mika die Chance, seinem großen Traum ein Stück näher zu kommen. Er füllt einen Wunschzettel bei Jörg Rückert, Kassierer und aktives Mitglied des Vereins, aus. Nun wird beim monatlichen Treffen des Vereins beraten, ob der Wunsch erfüllt werden kann. Wenn ja, wird ein Wunsch-Pate gesucht und die Familie vorab besucht. „Seit fast 20 Jahren bin ich jetzt dabei, und ans Aufhören ist nicht zu denken“, berichtet Rückert.
Zusammen mit den anderen rund zehn aktiven Mitgliedern hat er vielen schwer- und lebensbedroht kranken sowie behinderten Kindern einen Herzenswunsch erfüllt und wenigstens für einen Moment all ihre Sorgen vergessen lassen. „Wir werden bei unserem ehrenamtlichen Engagement oft mit sehr tragischen und traurigen Schicksalen konfrontiert, aber die Freude der Kinder bei der Wunscherfüllung miterleben zu dürfen, ist wahnsinnig motivierend“, sagt Rückert.
Das können auch Holger Bernert und die Vorsitzende des Vereins, Irena Brass, bestätigen. „Meine Familie und ich sind unser Leben lang gesund und glücklich gewesen. Daher wollte ich etwas für Kinder und ihre Eltern tun, die es nicht so gut getroffen hat wie mich“, berichtet Bernert, der vor 20 Jahren mit Helmut Brass „Buddy“ den Verein gründete.
Seither erfüllen die Vereinsmitglieder rund 20 Wünsche im Jahr. Von der Unterstützung der Delfin-Therapie bis zum Besuch eines Wrestling-Kampfes oder einer Luftschifffahrt: Die Mitglieder versuchen möglich zu machen, was möglich zu machen ist.
„Ein Mädchen wünschte sich mal, mit der britischen Queen eine Tasse Tee zu trinken“, erinnert sich Rückert. „Wir organisierten daraufhin ein Double aus England. Das Mädchen war völlig sprachlos und hat noch Wochen lang von ihrem Erlebnis berichtet“, freut er sich.
Auf dem Fest zum 20-jährigen Jubiläum sprachen die Vorsitzende Brass und Bürgermeisterin Claudia Panke einen besonderen Dank an Stage Me aus. Der Mettmanner Musikverein spendet den Erlös eines Benefiz-Konzertes vom vergangenen Dezember dem Wunschzettel Verein.
„Der Erlös sollte auf jeden fall zugutekommen kommen. Über einen Bekannten sind wir auf den Wunschzettel Verein gekommen und waren uns sofort alle sicher, dass der Verein unseren Erlös bekommen sollte“, berichten Jost Kramer und Samuel Meyer von Stage Me.
