Wer wird Wülfraths Klimaschützer?

Bei einem Wettbewerb winken 2500 Euro Preisgeld für Aktionen und Ideen, die nachhaltig helfen, die Natur und die Umwelt zu schonen.

Wer wird Wülfraths Klimaschützer?
Foto: Archiv

Wülfrath. Gute Ideen und praktische Aktivitäten für den Klima- und Umweltschutz sollen honoriert werden. Zum zweiten Mal nach 2012 schreibt die RWE Deutschland AG in Zusammenarbeit mit der Stadt den Klimaschutzpreis für Wülfrath aus. Dafür stellt das Unternehmen 2500 Euro Preisgeld zur Verfügung.

Ausgezeichnet werden können Projekte, die gegebene Umweltbeeinträchtigungen vermindern. Dazu zählen Maßnahmen für den Lärmschutz, zur Verringerung des Ausstoßes von Kohlendioxid, die Renaturierung eines Gewässers, der Erhalt eines natürlichen Lebensraums, Initiativen zur Abfallvermeidung oder aber für die Umwelt-Bildung. Preiswürdig sind auch umweltorientierte Wohn- und Arbeitsbereiche sowie der Erhalt und die Schaffung von Erholungszonen im Grünen. Belohnt werden kann zudem alles, was der Energieeinsparung dient, beispielsweise auch neue Technologien für die Wärmerzeugung.

„Wir wollten die Möglichkeiten bewusst vielfältig halten und hoffen jetzt auf hohe Kreativität bei den Vorschlägen“, sagt Andreas Bornemann, Umweltreferent der Stadt. RWE lobt den Preis jährlich aus. Warum können Wülfrather erst nach zwei Jahren Pause wieder mitmachen? „Das Unternehmen will noch einmal zeigen, dass es sich vor Ort engagiert. Schließlich stehen Konzessionsverträge zur Verlängerung an“, erwidert Bornemann. Er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass die Zahl der Bewerbungen für den Klimaschutzpreis 2012 deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. „Es gab nur zwei Vorschläge, ein Projekt des Gymnasiums und eines der Parkschule, beide wurden prämiert“, erklärt der Umweltreferent.

Die Grundschüler von der Parkstraße hatten anlässlich des 100-jährigen Bestehens ihrer Schule in Aprath ein von Orkan Kyrill verwüstetes Waldstück mit 100 Bäumchen wieder aufgeforstet. Außerdem hatten sie Bäume durch Einhäkeln stärker ins Blickfeld gerückt.

Die Gymnasiasten hatten erfahren, dass eine top energetische Sanierung auch neue Probleme schaffen kann. Die neuen Fenster der Klassenräume schlossen absolut dicht. Die Folge: Nach 20 Minuten war die Raumluft so verbraucht, dass bei vielen Schülern die Konzentration nachließ.

„Bei der Wärmedämmung-Planung blieb offenbar unberücksichtigt, dass da 30 kleine Heizkraftwerke im Unterricht sitzen, die ausatmen. Der C02-Spiegel steigt einfach wesentlich schneller, als im vergleichbaren Wohnraum mit nur zwei bis drei Personen“, sagt Andreas Bornemann. Doch bei längerem Lüften geht zu viel Heizenergie verloren. Deshalb wurde mit einem Physiklehrer ein Messgerät entwickelt, das von Grün- auf Rotlicht umschaltete, sobald die CO2-Konzentration das Einlassen von Frischluft indizierte. Ergebnis: Ein Lüftungsschema, das dreimal kurzes Querlüften für 45 Minuten Unterricht vorsieht.

Preiswürdige Projekte sieht Bornemann in Wülfrath einige. „,Tue Gutes und rede darüber’ — davon muss man den ein oder anderen Initiator einfach noch überzeugen“, fügt er hinzu. Damit die Jury diesmal mehr Auswahlmöglichkeiten hat, gibt es bis zum 1. Februar eine extra lange Vorschlagsfrist und es wurden gezielt potenzielle Bewerber angeschrieben. So etwa die örtlichen Organisatoren der Bundeswaldspiele, der BUND oder der Natur- und Tierschutzverein.