Wülfrath Wülfrath als Wohlfühlraum

Wülfrath · . Der parteilose Bürgermeisterkandidat Rainer Ritsche kann sich der vollen Unterstützung der SPD-Mitglieder für seine Kandidatur sicher sein. Das wurde bei der Mitgliederversammlung der Sozialdemokraten im großen Saal der Awo deutlich.

 Der parteilose Bürgermeisterkandidat Rainer Ritsche (links), der SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Hoffmann und der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Wolfgang Preuß haben ein gemeinsames Ziel.

Der parteilose Bürgermeisterkandidat Rainer Ritsche (links), der SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Hoffmann und der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Wolfgang Preuß haben ein gemeinsames Ziel.

Foto: Andreas Reiter

Rainer Ritsche, der sein Wahlprogramm „noch nicht ganz fertig hat“, nannte die Eckpunkte seiner Vorstellungen, was in Zukunft besser laufen müsse. Stichworte waren unter anderem Wirtschaftsförderung, finanzielle Ausstattung der Verwaltung - insbesondere des Dezernats III -, Klimaschutz, Wohnbebauung und der Zustand des öffentlichen Raumes, „der aktuell kein Wohlfühlraum ist“.

„Ich möchte nicht, dass Wülfrath zur Schlafstadt wird. Hier sollen die Bürger nicht nur gut wohnen, sondern auch gut leben können“, bekräftigte der Bürgermeisterkandidat. Er möchte für einen gepflegten Zustand des öffentlichen Raumes sorgen. Lobend erwähnte er die Bepflanzung des neuen Kreisverkehres. Auf der Prioritätenliste weit oben steht die Sanierung der Straßen, die endlich angegangen werden müsse. Auch bei Radwegen sieht Rainer Ritsche noch viel Luft nach oben. In Sachen Klimaschutz möchte er Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden verwirklichen, vor allem auf dem Rathausdach. Er sprach sich mit Blick auf Wohnbebauung dafür aus, zunächst Baulücken in der Innenstadtlage zu schließen, statt „auf der grünen Wiese zu bauen“. Der Bereich Düssel-West, der nach der Änderung des Regionalplanes als Bauland ausgewiesen werden kann, „wäre das Letzte, was ich anpacken würde“, so Rainer Ritsche.

Ein SPD-Mitglied wollte wissen, wie Rainer Ritsche dem Vorwurf begegnen würde, dass er nicht in Wülfrath, sondern in Hilden lebt. „Das habe ich bisher nur einmal erlebt“, entgegnete der Kandidat. Es verbringe viel Zeit in Wülfrath, wo er schlafe sei egal. „Bis zum Jahr 2009 gab es eine Residenzpflicht für Bürgermeister, die ist nicht grundlos abgeschafft worden“, ergänzte der SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Hoffmann. Einen kleinen Seitenhieb für seine drei Mitbewerber um das Bürgermeisteramt hatte Rainer Ritsche auch in petto. „Ein Quereinsteiger bräuchte viel Zeit, um die Zusammenhänge in der Verwaltung zu verstehen. Ich habe mich gefragt, lernst du jetzt einen Azubi an oder machst du das lieber selbst.“

Thema der Mitgliederversammlung war auch das Wahlprogramm der SPD, das Manfred Hoffmann vorstellte. Unter dem Titel „Machen. Jetzt!“ sind die Vorschläge der SPD aufgelistet. In Bezug auf Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung soll zum Beispiel die Entwicklung des Innenstadtbereichs Diek, Marktplatz und Bunkergelände durch einen städtebaulichen Wettbewerb angeregt werden. Zum Thema Wohnen möchte die SPD eine verbindliche Quote für den sozialen Wohnungsbau festgelegt sehen und die Quartiersentwicklung in der Ellenbeek voranbringen. In Sachen Mobilität möchte die SPD Wülfrath zu einer fußgänger- und fahrradfreundlichen Stadt entwickeln. Die Fußgängerzone solle über den Diek bis zum Angermarkt erweitert werden. „Auch wenn es einige nicht hören wollen, auf Sicht haben Autos außer Busse oder Taxis dort nichts mehr zu suchen“, sagte Manfred Hoffmann. Familien und Bildung sowie Kultur, Sport und Freizeit stehen ebenfalls im Fokus der SPD. „Ich sage es immer wieder. Kultur ist die Seele einer Stadt“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende, der die Unterstützung der Initiative „Wir“, der Betreiber des Niederbergischen Museums und des Zeittunnels ankündigte. „Ehrenamtliches Engagement braucht permanente Unterstützung.“