Wülfrath: Das mörderische Spiel mundet

Das Theater Minestrone feierte mit seiner neuen Krimirevue mit kulinarischer Begleitung eine erfolgreiche Premiere.

Wülfrath. Walter Frank - seine Freunde dürfen ihn Walt nennen - ist bester Laune. Er gibt den galanten Conferencier mit großen Gesten und versichert in der ausverkauften "Goldenen Kugel", dass man "bei Carpaccio die Schandtaten vergessen kann". Denn "gutes Essen ist kein Verbrechen". Zur Musik von "Mäckie Messer" begrüßt er die 42 Gäste an den festlich eingedeckten Tischen mit einem herzlichen Lächeln zum mörderischen Spiel. In der Wülfrather Traditionsgaststätte feiert das neue Programm von "Theater Minestrone" eine gelungene Premiere.

Doppelt genießen: Das ist das Ziel bei der Krimirevue "Gutes Essen ist (k)ein Verbrechen". Zum einen soll das Publikum schauspielerisch umgarnt werden. Zum anderen serviert die Küche des Hauses Gaumenfreuden: Carpaccio von der roten Bete, Rinderbraten und Vanillemousse stehen auf der Speisekarte. "Das ist eine tolle Sache", freut sich Junior-Chefin Petra Kretschmann über die Schauspieltruppe und den Zuspruch. "Wir hätten noch mehr Karten verkaufen können."

Zwischen den drei Gängen serviert Minestrone ihre Mordgeschichten - mal amüsant, mal düster, aber immer originell. Die Gäste - darunter Bürgermeisterin Claudia Panke, Ex-TBW-Vorsitzender Rolf Tiebel und der frühere Chef der Kreissparkasse in Wülfrath, Ulrich Stern - verfolgen den inspirierten Spaß sichtlich angeregt. Walt bezieht gerade zu Beginn das Publikum immer wieder ein. Für eine Improvisationsnummer muss es Tatort und Todesursache bestimmen. Wird’s ihm zu langweilig, beendet es mit einem Zuruf "Stirb" die Szenerie - und der Schauspieler muss sterben.

Das Theater Minestrone erweist sich an diesem Abend als spielfreudige Truppe, die als Ensemble ebenso wie in Solonummern überzeugt. So zum Beispiel die köstliche Sabine Bongardt, die mit Schwyzerdeutsch-Akzent berichtet, wie sie die Karriere einer vermeintlichen Fernseh-Spitzenköchin tötet. Oder Nadine Schuimer: Ihr Monolog, warum und wie sie gedenkt, ihren fremdgehenden Ehemann ökologisch zu ermorden, hat viel Esprit: "Ich nehme nur organisches Gift."

Nach mehr als drei Stunden verabschiedet sich Theater Minestrone. Und die meisten sind hellauf begeistert. "Das hatte wirklich Niveau. Ein schönes Stück Kultur mit Hintersinn", lobt zum Beispiel Ursel Stern. Und die motivierte Truppe hat erkannt, dass ihr Konzept funktioniert, das sie auch für Firmenfeste und Vereinsfeiern - demnächst beispielsweise im Golfclub Mettmann - anbietet.

Neben der Krimi-Revue steckt Minestrone bereits in den Vorbereitungen für das "Ritter Rost"-Musical, das 2011 aufgeführt wird - mit eigener Live-Band. Dafür werden weitere Schauspieler gesucht, die an diesem Kindertheaterstück mitwirken wollen.

Im Januar gibt es ein Casting im Bürgerzentrum Rohdenhaus. "Wer Lust hat, bei uns einzusteigen, kann zur ersten Probe am 11. Januar kommen", sagt Pressesprecherin Nadine Schuimer. Infos gibt es per E-Mail: nadine@theater-minestrone.de