Wülfrath: Die neue Lust aufs Theater

Kultur: Im Rathaus wirbt eine Ausstellung für die neue Schauspielreihe. Am Freitag gibt es eine Informationsschau in der Stadthalle.

Wülfrath. 703 Seiten stark war die Buchvorlage. Für die Bühne reichen 89 Seiten, um die Lebensgeschichte von Penelope zu erzählen. "Die Muschelsucher" heißt der Pilcher-Roman, den das Landestheater Burghofbühne zur Premiere der Wülfrather Schauspielreihe am 27. September in der Stadthalle inszenieren wird. "Mit der neuen Reihe geht die Kooperation mit der Burghofbühne schon in die vierte Spielzeit", betont Kulturamtsleiterin Meike Utke in einem Pressegespräch.

Rund 20 Jahre gab es kein Abo-Theater in der Kalkstadt. "Unsere vor vier Jahren gestartete Reihe hat sich etabliert", befindet Utke. Neben dem Landestheater spielen inzwischen auch die Wuppertaler Bühnen regelmäßig in Wülfrath. "Über die Zeit haben wir eine gute Entwicklung. Die Nachfrage nach Einzelkarten steigt", nennt Utke ein Indiz für das stetig wachsende Interesse. In der vergangenen Spielzeit besuchten im Schnitt 100 Kulturinteressierte die Vorführungen. Utke: "Das wollen wir diesmal toppen." Für die kommende Saison sind bereits 65 Abos verkauft.

Thorsten Weckherlin, Intendant der Burghofbühne, ist Fan der Wülfrather Spielstätte. "Es war klar, dass man Geduld haben muss. Das Angebot und das Publikum sind klein, aber fein. Das muss und kann wachsen." Es sei aber spürbar, "und das gilt auch für die Akteure auf der Bühne, dass Leute zu den Aufführungen kommen, die Lust auf Theater haben". Die Stimmung in Wülfrath sei immer schön. Das liege auch daran, dass Künstler und Besucher nach der Aufführungen noch miteinander reden, "und das bei einem leckeren Bier. Das ist wichtig".

Die Wuppertaler Bühnen gehen neu aufgestellt in die Saison. "Es herrscht eine große Aufregung", sagt Pressesprecherin

Sonja Weber. Mit dem Zwölf-Personen-Stück "Eine Billion Dollar" geben die bergischen Nachbarn am 15. November ihre Visitenkarte ab. Die Uraufführung des Stückes am 25. September erfolgt in Wuppertal, "und dann geht’s schon nach Wülfrath", deutet Weber an, dass sich die Kalkstädter auf eine besondere Inszenierung des neuen Intendanten, Christian von Treskow, freuen dürfen.

Mit einem neuen Werbekonzept will die Stadtverwaltung das Interesse an der Schauspielreihe wecken. Zu Flyern und Plakaten kommen nun Postkarten hinzu. Die liegen in Geschäften, Banken, Apotheken und Gaststätten aus und liefern Details zu den einzelnen Stücken. Infos gibt es auch in einer Ausstellung im Foyer des Rathauses. Bis zum 25. September wird dort an Stellwänden Wissenswertes zum Abo und zu den Stücken präsentiert.

Eine Einführung in den Schauspielplan gibt es am Freitag ab 18 Uhr in der Stadthalle. Der Eintritt dazu beträgt drei Euro. Abo-Inhaber haben freien Eintritt. Wer sich an dem Abend für ein Abo entschließt, bekommt den Eintritt erstattet.