Wülfrath: Eine letzte entspannte Runde
Ausgelassenheit am Samstag, besinnliche Atmosphäre am Sonntag: Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz.
Wülfrath. Es ist so ein Mittag, an dem alles passt: Die Sonne scheint. Der Himmel ist weitgehend blau. Das Thermometer zeigt fünf, sechs Grad - perfektes Wetter für den letzten Tag des 33.Herzog-Wilhelm-Marktes. Das hat er auch verdient. In Zeiten tatsächlicher und herbeigeredeter Krisen ist der HWM eine verlässliche Größe - ein Treffpunkt für Wülfrather, ein Open-Air-Kulturfestival und ein Ess-Trink- und Party-Platz. Positiv fällt schließlich die Gesamt-Bilanz aus, die Hans-Peter Altmann, Vorsitzender HWM-Förderverein, zieht.
So ein Sonntagmittag hat seine besondere Stimmung. Der Kirchplatz füllt sich nach und nach. Vor den Holzhäuschen, die Essen anbieten, bilden sich partiell kleine Schlangen. Vor der Bühne stehen zwei, drei Dutzend Leute. Es singt der Melodia-Chor aus Wuppertal. Wie jedes Jahr steht dann Ella Gawrych, JU-Vorsitzende, auf dem Pflaster. Diesmal isst sie ein Crèpes. Und sie lächelt. "Mein Vater singt in dem Chor." So ist dieser Besuch Tradition und familiäre Verpflichtung gleichzeitig. Musikalisch gibt der Chor die Grundstimmung des Abschlusstages vor: heiter und besinnlich. Da passt auch das Trio Heidel/Erbach/Müller bestens rein. "Ganz entspannt und mit viel Freude", so Lothar Müller, gehe man diesen Auftritt an.
Unter den Zuhörern auch SPD-Ratsherr Hans-Jürgen Ulbrich. Er hat gleich Dienst in der Bude des FC Wülfrath. "Sonntagmittag ist die beste Zeit. Da kann man auch mal mit kleinen Kindern ganz gemütlich bummeln und essen gehen."
In guter Laune ist auch Doris Dahm in ihrem "Alpenstadl". In der Woche sei es zäh gewesen, "aber insgesamt war’s gut". Das österreichische Stiegl-Bier hat sich als Renner herausgestellt, "und das Spanferkel ist deutlich besser angekommen". Als zufriedenstellend bezeichnet Ulrich Mairose die Geschäfte, die der Lions-Club vor allem mit seinem Bratwurst-Verkauf macht. Dieser Verein ist seit Anfang an dabei. "Wir denken schon nach, ob wir weiter machen. Aber: Hier mitzumachen, heißt auch Farbe zu bekennen." Eher unzufrieden mit dem HWM’08 ist Petra Mahrenholz-Frisch (Après Stüberl). "Im letzten Jahr war’s besser." Es würden die Gruppen fehlen, die auch mal mehr als eine Runde trinken.
Eine Beobachtung, die laut Altmann einige gemacht haben. "Der HWM, wo sich ganze Clubs treffen, wo große Gruppen ihre Runde drehen, der fehlt ein bisschen." Das mache einen durchwachsenen Aspekt der Bilanz aus. "Die Organisation hat geklappt. Die Vereinsmitglieder haben mitgezogen. Das Wetter war besser. Doch: Alles in allem war es gut."
Mit Luft nach oben. Zwar müsse den Wülfrathern gedankt werden, dass sie zum Markt gekommen sind, "aber es waren früher mehr da". Wenn sich der Verein im Februar treffe, müsse über Änderungen diskutiert werden. Zum Beispiel darüber: Kann samstags später geöffnet werden? Mehr Programm für Kinder wünscht sich Altmann auch - und erinnert an seine Karussell-Idee. Und über’s Programm könne auch gesprochen werden. Dabei konnte der HWM in diesem Jahr einige tolle Auftritte registrieren: angefangen mit der Bee Gees-Revival-Band und dem Trio Italy bis zu den ausgelassenen Jungs von "Nur Ute" und der Band daCapo vom zweiten Samstag.
Freundliche Menschen, eine tolle Stimmung: So sehen Martin Owen und Neil Campbell aus der Partnerstadt Ware den Markt. Und Owen freut sich aufs nächste Jahr. HWM? "It’s a good fun. See you next year." Aber sicher. Tschüss, bis zum nächsten Jahr. oder : Bis dös dach!