Tönisheide: Ein Hoch auf „Miese-Petrus“
Wieder war das Wetter beim Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt überwiegend schlecht, doch die Gäste schreckte das nicht ab.
Tönisheide. Der Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt hat - Kälte hin, Regen her - seinem Ruf als adventlicher Treffpunkt wieder alle Ehre gemacht. So platzte das Budendörfchen auf dem Kirchplatz am Samstagabend aus allen Nähten. Kalt konnte einem nicht werden, so eng standen die Besucher zusammen. Dabei trifft sich hier längst nicht nur Tönisheide, auch Nevigeser sind regelmäßig zu Besuch, und sogar Velberter werden immer öfter auf dem Platz an der Kirchstraße gesichtet.
"Wir kommen jedes Jahr, das hat bei uns schon Tradition", sagt Christian Walter, der gerade mit der ganzen Clique aus dem Wallfahrtsort eingetroffen ist. Bei Glühwein und den verschiedenen kulinarischen Angeboten trotzen sie dem kalten Wind.
Plötzlich sammeln sich die Kinder am Eingang: Der Nikolaus ist eingetroffen. Ganz verschüchtert trägt die fünfjährige Nele ihm ein Gedicht vor und erhält als Belohnung etwas Süßes. Ihr ein Jahr jüngerer Bruder Timo ist weniger zurückhaltend: "Ich wünsch’ mir Sachen zum Reiten", kräht er unbekümmert, als der Nikolaus die Kleinen nach ihren Weihnachtswünschen fragt.
Erstmals ist in diesem Jahr die Pfarrei St. Antonius mit einer eigenen Bude vertreten. Die Gruppen der Gemeinde teilen sich den Standdienst: Nach Kindergarten und KAB sind an diesem Tag die Damen der Frauengemeinschaft (KFD) an der Reihe. "Unsere selbst gestrickten Socken gehen weg wie warme Semmeln", sagt Sprecherin Elisabeth Hardt. Aber auch Schals, Fotokalender und Grußkarten finden ihre Käufer. Alle Hände voll zu tun haben Therry Dopichei, Hanna Reinelt und Erika Seidel an den großen Töpfen: Weißer Glühwein - der Antonius-Trunk - sowie die heiße Schokolade mit Rum, Amaretto oder nur mit Sahne finden reißenden Absatz.
Für Unterhaltung sorgt derweil der Quartettverein Liederkranz, nachdem zuvor der Hardenberger Kinderchor einige Lieder vorgetragen hat. Leider ist die Akustik vor der Bühne nicht die beste: "Wir bräuchten eigentlich eine Verstärkeranlage", meint Wilbert Hager, doch dazu fehlten zunächst Sponsoren. Ansonsten ist der Vorsitzende der Tönisheider Werbegemeinschaft sehr zufrieden: "Das Wetter war wie immer bescheiden, aber das hält den echten Tönisheider nicht ab."
Wie zur Bestätigung setzt in diesem Moment ein kräftiger Regenguss ein. Einige Besucher verlassen fluchtartig den Kirchplatz, doch die meisten lassen sich nicht beeindrucken: "Ohne Regen macht der Weihnachtsmarkt doch gar keinen Spaß", meint Michael Wessel fröhlich und hebt die Glühweintasse. Er lässt sich mit Ehefrau Susanne und seinen Freunden jedenfalls nicht vom Wetter vertreiben.