Ratingen: Märkte mit individueller Note

Auf den Weihnachtsmärkten von St. Peter und Paul sowie in Lintorf ging es am Wochenende beschaulich zu.

Ratingen. "Besonders der christliche Aspekt eines Weihnachtsmarktes liegt uns am Herzen. Bewusst grenzen wir uns gegen den Kommerz in der Vorweihnachtszeit ab", sagt Gerda-Marie Bonnie-Koch. Sie und ihre ehrenamtlichen Mitstreiter auf dem Weihnachtsmarkt von St. Peter und Paul betreuen das Begegnungszelt. Dort können Kinder selbst gebackenen Kuchen naschen und Nikolausstiefel oder Himmelsleitern basteln. Außerdem wartet eine Geschichtenerzählerin im karmesinroten Plüschsessel auf kleine Gäste: Die Kinder lauschen der Adventsgeschichte und singen Weihnachtslieder mit Gitarrenbegleitung.

An diesem und am kommenden Adventswochenenden (13./ 14.Dezember) ergänzen die elf Stände der ehrenamtlichen Helfer das Treiben auf dem Marktplatz. Besucher finden in den bunten Büdchen Holschnitzereien aus Israel, selbst gestrickte Socken oder liebevoll gefertigte Weidensäckchen. Das Besondere: Alle Erlöse des kleinen Weihnachtsmarktes gehen an soziale Institutionen wie den Katholischen Kindergarten St. Ursula oder kommen finanziell schwachen Ratinger Familien zugute.

In Lintorf bleibt der befürchtete Schrecken der Budenbetreiber aus: Die Verlegung des Weihnachtsmarktes vom Platz an St.Anna in den Park an der Drupnas nehmen die Besucher am Samstag positiv auf. "Heimeliger und weihnachtlicher ist es hier im Gegensatz zu früher", sagt Gabi Höck vom Stand des Fördervereins der Awo-Kindertagestätte Lintorf. Im Marktzelt fertigen Kinder niedliche Holzmännchen und Weihnachtskerzen an, die Teilnahme ist kostenlos. "Es ist eine gute Entwicklung. Der neue Platz ist schöner", sagt auch Gerlinde König, Mitarbeiterin der Tschernobyl Kinderhilfe Ratingen. Mit ihrem Team verlost die Ehefrau des Vorsitzenden Anton König weihnachtliche Geschenke an dem stimmungsvollen Marktstand.

Die Theodor Fliedner Stiftung für psychisch Kranke zeigt und verkauft Arbeiten der Patienten: Weihnachtskrippen und Schatztruhen aus Holz. "Der Erlös geht in die Arbeits- und Ergotherapie des Fliedner Krankenhauses", sagt Musiktherapeutin Petra Speh.

Die schummrigen Buden stehen inmitten des gemütlichen Parks, der von gut platzierten Lautsprechern beschallt wird. An jeder Stelle hören die Besucher bei dampfendem Glühwein oder Feuerzangenbowle weihnachtliche Musik. Die 30 Stände des von der Werbegemeinschaft organisierten Marktes sind sowohl kommerziell als auch ehrenamtlich ausgerichtet und sorgen für "viel mehr Weihnachtsmarkt als vorher", sagt die gebürtige Lintorferin Gabriele Harting, die nur eine von vielen Befürwortern des neuen Standortes ist.