Wülfrath: Feuerwehr - Bachmanns letzte Dienstfahrt

Mit einer großen Feier wurde Wehrleiter Bernd Bachmann verabschiedet. Nach 44 Jahren freiwilliger Arbeit macht er Platz für seinen Nachfolger René Rahner.

<strong>Wülfrath. Blaulicht und Sirenen am Samstagvormittag: Feuerwehrwagen fahren in Richtung Innenstadt. Doch der Grund dafür ist kein Brand, sondern eine Feier: Bernd Bachmann (60), der langjährige Leiter der freiwilligen Feuerwehr Wülfrath, wurde verabschiedet. Und: "Nach 44 Jahren im Dienst ist dann auch mal Blaulicht möglich", sagt sein Nachfolger René Rahner, der bislang Bachmanns Stellvertreter war.

Der alte Opel Blitz als Überraschung

Der erste Wagen in der Fahrzeugkolonne ist ein ganz besonderer: Ein alter Opel Blitz - der Wagen, mit dem Bachmann vor mehr als 40 Jahren bei seinen ersten Einsätzen in der Löschgruppe Flandersbach unterwegs war. Und bei seiner letzten Dienstfahrt zur Verabschiedung in der Stadthalle durfte er dann auch noch mal ans Steuer des alten Wagens. "Eine riesige Überraschung", freute sich der scheidende Wehrleiter. 44 Jahre freiwilliger Einsatz in der Feuerwehr, davon 23 Jahre als Leiter der Wülfrather Wache - für dieses Engagement dankten ihm die Stadt und seine Kameraden mit einer großen Abschiedsfeier. Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff sprach vom "aktiven Feuerwehrleben einer imponierenden Persönlichkeit". Die Feuerwehr sei für ihn so etwas wie eine Familie gewesen. "Die persönliche Ansprache und Ihre besonnene Art waren Ihr Erfolgsrezept", sagte sie - das hätten Kameraden immer wieder berichtet.

Auch Kreisbrandmeister Friedrich-Ernst Martin und Nachfolger René Rahner würdigten in ihren Ansprachen Bachmanns Verdienste - und attestierten ihm, dass er die Wehr jetzt in einem guten Zustand übergibt. Siegfried Haxel, Vorsitzender des Feuerwehr-Fördervereins, hob besonders die Gründung der Jugendfeuerwehr als Leistung hervor.

Bachmann selbst betonte, er blicke nicht ohne Stolz zurück. Besonders bedankte er sich bei Ehefrau Gerti für ihre Unterstützung, ohne die sein Einsatz nicht möglich gewesen wäre. Im Rückblick an Höhen und Tiefen der Laufbahn bleibe ein positives Fazit: "Die Höhen und die Kameradschaft waren das Größte für mich."

Zum Schluss spielte das Feuerwehrorchester "My Way" - das emotionale Ende der Feier in der Stadthalle. Aus Altersgründen muss Bachmann aufhören, sonst hätte er gerne noch weitergemacht, sagt er im Gespräch mit der WZ. Nun bleiben ihm zwar mehr Zeit für seine Hobbys und seine Familie, aber: "Ein bisschen Wehmut ist dabei."