Wülfrath: Gymnasium - Die ersten Schritte in den Beruf
Am Freitag endet für 78 Schüler der Klasse 10 das zweiwöchige Schülerpraktikum. Die WZ besuchte zwei Schüler bei der Arbeit.
Wülfrath. Nur ein Schülerpraktikum - oder vielleicht ein Einstieg ins Berufsleben? Die 78 Schüler der zehnten Jahrganssufe des Wülfrather Gymnasiums erhielten in den vergangenen 14 Tagen erste Einblicke in die Arbeitswelt. "Probleme, eine Praktikumsstelle zu bekommen, gab es nur, wenn es an Initiative der Schüler fehlte", sagt Studiendirektor Michael Herzog, der das Praktium koordiniert. "Doch letztendlich hat jeder eine Stelle gefunden."
Zum ersten Mal gingen die Zehntklässler ins Praktikum. "Es schien uns sinnvoll, das Praktikum von der neunten in die zehnte Klasse zu verschieben. In Klasse 8 hätten die Schüler bereits für einen Platz für ihr Praktikum suchen müssen. Das war uns eindeutig zu früh", so Herzog. Klagen von Unternehmen sind laut Herzog bisher nicht "eingegangen". Und welche Erfahrungen sammeln die Schüler? Die WZ hat stellvertretend zwei Gymnasiasten am Arbeitsplatz besucht.
Florian bezeichnet die Zeit des Praktikums als hilfreich: "Man bekommt mal einen Einblick in die Arbeitswelt und hat richtige Arbeitstage. Auch wenn es nur zwei Wochen sind." Vielleicht war das ja der Einstieg für einen neuen Wülfrather Apotheker. Florian jedenfalls denkt drüber nach.
Lächelnd steht Ramona Kalloch (17) vor der Tür des Hauses der evangelischen Stiftung Hephata an der Schulstraße. Seit fast zwei Wochen absolviert sie hier ihr Betriebspraktikum. An fünf Tagen in der Woche von 11 bis 19 Uhr betreut Ramona hier die 16 Bewohner. Einige von ihnen sind schwerstbehindert. Für Ramona kein Problem: "Ich arbeite gerne mit Menschen. Viele von den Bewohnern kamen einfach auf mich zu. Wir haben uns schnell aneinander gewöhnt. Ich gehörte schon nach kurzer Zeit mit dazu", erklärt Ramona.
Auch einen Gemeinschaftsraum gibt es in dem Haus, für den Leiter Reinicke eine besonders große Musikanlage angeschafft hat. Auch eine Diskokugel und bunte Lichter hängen in dem gelbgestrichenen Raum. "Letzte Woche war ich bei der Disko von den Bewohnern dabei. Das war einfach Klasse", lacht Ramona. "Auch Behinderte aus anderen Städten waren da, und alle haben auf ihre eigene Art getanzt. Auch mich haben sie aufgefordert. Das hat wirklich viel Spaß gemacht."