Wülfrath: Job - Und Marcel hat schon seinen Ausbildungsplatz
Die „Kooperation Schule Wirtschaft“ bereitet Hauptschüler auf das Berufsleben vor – und die WZ hörte dabei zu.
<span style="font-weight: bold;">Wülfrath. Überschuldung ist ein Teufelskreis. Damit die Schüler der Klasse 10 b der Hauptschule Wolverothe nicht in die Schuldenfalle tappen, erläutert Sabine Schmitz von der Kreissparkasse Düsseldorf Gründe, Beispiele und Lösungen zum Thema. Der Vortrag findet im Zusammenhang mit der "Kooperation Schule Wirtschaft" (KSW) statt, die seit 2002 den Einstieg ins Berufsleben für Abgänger der Hauptschule erleichtern soll. Von Klasse5 an besuchen die Schüler regelmäßig Betriebe und machen Bewerbungstrainings, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Partner bei der Aktion sind neben der Sparkasse auch Firmen aus Handwerk, Handel, Industrie, Dienstleistung und Landwirtschaft.
Danny hat seine Kompetenzen entdeckt
"Die Bauernhöfe bringen echt nichts," sagt Marcel (17), der von Anfang an bei der KSW mitgemacht hat. "Ich möchte Kfz-Mechaniker werden und habe auch schon einen Ausbildungsplatz," erzählt er stolz. Der 16-jährige Danny kann noch keinen festen Platz vorweisen, hat aber demnächst ein Bewerbungsgespräch bei der Sparkasse Wuppertal. "Die Aktion ist echt sinnvoll. So habe ich meine Kompetenzen rausgefunden," sagt er lächelnd.
"Wir werden es wohl nicht schaffen, sofort jedem einen Ausbildungsplatz zu verschaffen", erläutert Klassenlehrerin Walburga Lambrecht, "aber die Schüler wissen einfach, was auf sie zukommt." Dustin (16) findet, "dass die KSW auf jeden Fall sinnvoller ist, als nur Schule." Er hat viel aus den simulierten Bewerbungsgesprächen mitgenommen und weiß, "dass man sich im Arbeitsleben ganz anders verhalten muss als so normal."
Viele Schüler wollen in den kaufmännischen Bereich. So war der 16-jährige Matthias vor allem über die Besuche bei Rheinkalk und der AOK erfreut. "Ich will eine Ausbildung zum Chemielaboranten machen und mich dann weiter fortbilden." Die Ziele sind hochgesteckt. Saniye (16) versucht den Sprung aufs Gymnasium. "Das ist nicht leicht. Aber ich werde mein Bestes geben."
"Unsere Berufswahlvorbereitung geht weit über das Normale hinaus," weiß Walburga Lambrecht. "Das Konzept ist wirklich gut. Nicht nur aus pädagogischer Sicht, sondern auch aus wirtschaftlicher." So gehörte die Hauptschule Wolverothe 2006 zu den besten 25 Schulen im "Seneca Award". Der von Wirtschaftsministerium und "Handelsblatt" durchgeführte Wettbewerb bewertet deutschlandweit die Berufsvorbereitung an Schulen. Lambrecht: "Wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg."