Wülfrath: Lehrreich, lustig, liebenswert - Mensch trifft Maus im Museum
Ausstellung: Da sollte jeder Mäuschen spielen: Wülfrath lockt mit einer ungewöhnlichen Schau ins Niederbergische Museum.
<strong>Wülfrath. Die Redensart "Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch" kennt wohl jeder. Doch im Niederbergischen Museum lässt sich zurzeit auch ohne Katze keine Maus blicken. Hier wird jedes Mäuschen erschrocken das Weite suchen. Die Torsionsfalle, die Galgen- oder Schlingenfalle sind nicht nur für die kleinen Nagetiere schwer beeindruckend. Mäuse, possierliche Haustierchen oder ungeliebte Plagegeister?
Die Ausstellung "Aus die Maus" illustriert den fortwährenden Kampf Mensch gegen Nager. Aus der Sammlung Frank Dähling-Jütte aus Eppingen sind Mausefallen und Grafiken zu sehen. Die Schau war auch schon im Freilichtmuseum Lindlar zu bestaunen. Nun hat der Trägerverein Niederbergisches Museum sie nach Wülfrath geholt.
Andrea Gellert von der Museumsabteilung der Stadtverwaltung unterstützte die Ehrenamtler bei der Organisation. Geschichte erlebbar machen - das ist die Aufgabe, der sich der Trägerverein verschrieben hat. Vorstand Dr. Ulrich Mairose: "Es war eine ungeheure Arbeit. Unsere Ersparnisse wurden hart getroffen. Aber für so etwas sind sie schließlich auch da!"
Mehrere hundert historische Mause- und Rattenfallen, deren unterschiedliche Funktionsweisen eine deutliche Sprache sprechen, sowie Film- und Lesematerial erwarten den Besucher. Auch die verschiedenen Mäusearten und deren Rolle im biologischen Gleichgewicht finden Beachtung.
Besonders beeindruckend und mäusefeindlich zugleich: "Capito" - die Mausefalle, die alle Katzen brotlos macht. Die von dem Duft des Köders verführte Maus läuft über eine Kippbrücke, wodurch die Falle sich schießt. Da ihr der Rückweg versperrt bleibt, muss sie nun einen Gang nehmen, der nach oben führt. Statt in der Freiheit endet der Ausflug in einem mit Wasser gefüllten Becken und wieder heißt es "Aus die Maus".
"Betrachtet man die vielen kleinen Folter- und Tötungsinstrumente, kann man schon ins Grübeln über die menschliche Fantasie kommen", sagt Andrea Gellert. Doch wenn man an die Schäden denkte, welche die kleinen Tierchen anrichten, kann man den Eifer verstehen, mit dem der Mensch dem Nager nachstellt: Eine Maus frisst bis zu 1,2 Kilogramm Getreide im Jahr. Eine Ratte 15 Kilogramm. Und auch Krankheiten, wie die ausgedehnten Pestepidemien des 14. Jahrhunderts machten sie bei uns Menschen unbeliebt.
Und doch haben es manche von ihnen bis ins Kinderzimmer geschafft. Ob als Haustier oder als Diddl-Maus - die Nager sind immer noch überall vertreten. Auch in den Vitrinen des Museums sind ein paar Exemplare zu entdecken - allerdings in mumifiziertem Zustand.
Dauer Die Ausstellung ist noch bis zum 2. März 2008 im Niederbergischen Museum zu sehen. Schulklassen können eine Führung mit anschließendem Bastelprogramm buchen.
Suche Der Trägerverein "Lieblingsmäuse", denen er für die Dauer der Ausstellung oder für wenige Wochen einen Platz in den Museumsvitrinen anbietet.