Wülfrath: Neuer Dienstwagen - „Die E-Klasse ist ein echtes Schnäppchen“

Seit rund zehn Tagen gibt es einen neuen Mercedes im Fuhrpark des Rathauses – ein Skandal ist das aber keineswegs.

Wülfrath. Das ist ja ein Ding: Da steht doch tatsächlich ein neuer Dienst-Mercedes auf dem Parkplatz vor dem Rathaus - und das kurz nach der Wahl, noch vor dem Amtsantritt der neuen Amtsinhaberin. Ein Skandal! Nicht wenige reagieren auf die neue E-Klasse der Stadt Wülfrath so. Aber: Taugt das Neufahrzeug wirklich zur Wülfrather Dienstwagenaffäre?

Hans-Peter Pfeiffer, Leiter des Tiefbauamtes und als Produktverantwortlicher zuständig für die Dienstwagenflotte des Rathauses, klärt auf Nachfrage der WZ auf und betont: "Nein, einen Skandal gibt es nicht." Er habe aus rein wirtschaftlichen Gründen wieder einen Leasing-Vertrag mit Mercedes abgeschlossen. "Wir erhalten dort so gute Sonderkonditionen, dass sich kein anderer Dienstwagen lohnt", sagt er.

Demnach bietet der Stuttgarter Automobilhersteller im Zeichen des Sterns für "öffentliche Personen" günstige Bedingungen an. Im konkreten Fall richtet sich das Angebot auf Bürgermeister von Städten, die mehr als 20.000 Einwohner haben.

Die erhalten einen aktuellen Mercedes der E-Klasse für ein Jahr. Es fallen keine Sonderzahlungen an, nur eine monatliche Rat, die nach WZ-Informationen in der Jahressumme einen niedrigen vierstelligen Betrag ausmacht. "Eine Zahl nennen wir nicht", merkt Pfeiffer an. Er betont jedoch: "Günstiger und damit wirtschaftlicher geht es nicht."

Im August lief der Leasing-Vertrag aus, im Mai wurde die neue E-Klasse bestellt. "Das Angebot des Autobauers gilt ausschließlich für diese Modellreihe. Die C-Klasse steht beispielsweise nicht zur Wahl", so Pfeiffer. Dem Hersteller gehe es wohl darum, das aktuelle Modell regelmäßig zu präsentieren - ein Werbeeffekt eben.

Pfeiffer merkt außerdem an, "dass ich persönlich schon der Ansicht bin, dass ein Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin nicht mit einem Kleinwagen fahren muss. Der Bürgermeister muss schließlich repräsentieren." Das spiele aber bei der Entscheidung keine Rolle. Er habe, sagt Pfeiffer, auch bei anderen Herstellern - wie VW - angefragt, "aber niemand kann mit den Bedingungen mithalten. Man mag’s nicht glauben, aber Mercedes ist in diesem Fall ein Schnäppchen".