Neviges: Systematische Zerstörungswut

Immer wieder Müll und Beschädigungen am Schanzenweg.

Neviges. am Donnerstag jährt sich zum vierten Mal die Eröffnung der Skateranlage am Schanzenweg. Doch ein Blick auf das Gelände gibt alles andere als Anlass zur Freude.

Neben den fast üblichen Getränkekartons oder Zigarettenschachteln liegen an diesem Nachmittag zwei Gerüstbohlen, das verbogene Gerippe eines Wäscheständers und die Reste eines völlig zertrümmerten Mountainbikes auf der Bahn.

Viel schlimmer sehen jedoch die Gabionen aus. Gleich mehrere der mit Steinen gefüllten Drahtkörbe, die einen Sicht- und Lärmschutzwall zum Schanzenweg bilden, wurden mit Gewalt geöffnet und zum Teil geleert. Um die fünf Millimeter starken Drähte zu zerstören, braucht es schon schweres Gerät wie Bolzenschneider oder Brecheisen.

"Die Steine fliegen auf die Skaterbahn, auf die Straße und sogar bis auf den Kinderspielplatz auf dem Sportplatzgelände", sagt Gerhard Möller. Der Ehrenvorsitzende der Sportfreunde Siepen besichtigte das Gelände jetzt mit seinen Bezirksausschusskollegen Bodo Klug, Harry Gohr und Karl Endt.

Die Kommunalpolitiker verdächtigen Jugendliche, möglicherweise aus Wuppertal, die Schäden anzurichten: "Meist sieht man erst am nächsten Morgen, dass wieder was kaputt ist", so Klug.

Teilweise haben die Technischen Betriebe (TBV) die Körbe zusätzlich mit Kaninchen- oder Maschendraht gesichert, Dornensträucher sollen Kletterer fernhalten. "Man müsste Beton über die Steine gießen, damit sie nicht mehr aus Körben gepuhlt werden können", meint das Quartett.

"An dieser Lösung wird bereits gearbeitet", sagt Sina Friedrich, als TBV-Geschäftsbereichsleiterin für die städtischen Grünflächen zuständig. Eine auf der Oberseite aufgetragene Mörtelmasse soll künftig verhindern, dass die Drahtkörbe von oben geöffnet und Steine entnommen werden. Außerdem soll noch mehr Bewuchs den Zugang zu den Gabionen erschweren.

"Diese Zerstörungen haben eine völlig neue Qualität. Hier wurde systematisch Zeit und Kraft investiert", sagt Sina Friedrich. Eine Umzäunung, wie Möller sie vorschlägt und die bisher aus Kostengründen nicht gebaut wurde, hält Friedrich aber auch weiterhin für nicht praktikabel.