Ratingen radelt nach Plan
Ein neuer Stadtplan informiert über sichere Strecken, Steigungen und den Zustand der Straßen.
Ratingen. Rot ist sehr gut, orange geht noch, gelb kann gefährlich werden. Nein, es geht hier nicht um Politik, sondern um den neuen Fahrradstadtplan, den die Stadt als erste in der Region gerade herausgegeben hat.
Die Farben bewerten dabei die Eignung der Straßen für Radfahrer. Zusammen mit dem Katasteramt des Kreises und dem Scala-Verlag geht der Stadtplan speziell auf die Bedürfnisse der Radler ein und wird durch eine Broschüre mit 20 Tourenvorschlägen ergänzt.
Bereits vor einigen Jahren hatte die Stadt einen Fahrradplan veröffentlicht, der aber viele Schwachpunkte aufwies. Angespornt durch die große Nachfrage nach der Freizeit- und Wanderkarte wurde deshalb jetzt ein aktueller Plan aufgelegt, der sich nicht nur an Freizeitradler, sondern auch an die Alltagsradfahrer richtet, die das Rad auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen nutzen.
Der Plan im Maßstab 1:18000 gibt Orientierung über gute und sichere Straßen, informiert auch über die Beschaffenheit der Wege, Steigungen und enthält wichtige Serviceadressen wie etwa die der Fahrradstation am Ostbahnhof, die im Spätherbst eröffnet wird.
Ergänzt wird der Plan durch eine gut aufgemachte Radwanderbroschüre mit 20 Vorschlägen für Radtouren in und um Ratingen. Entwickelt und beschrieben haben die Routen Manfred Fiene (Leiter des Grünflächenamtes) sowie Friedhelm Hentrein und Karl-Heinz Lehmann (Eifelverein).
Sie umfassen Touren für Kinder, Fahrten zu Bauernhöfen, eine "Technik"- und eine "Natur"-Tour, Fahrten zum Rhein, zur Düsseldorfer Rennbahn, zur Sechs-Seen-Platte, und, und, und. Die Touren sind zwischen sechs und 45 Kilometer lang. Besonders praktisch: Die Broschüre ist im Querformat gedruckt, so dass Radler sie am Lenker fixieren können.
Ein Kartenausschnitt bietet Orientierung auf einen Blick, dazu gibt es Kurzinfos über das Höhenprofil, die Länge und - ganz wichtig - Einkehrmöglichkeiten.
Plan und Tourenbroschüre sind ab sofort für 9,80 Euro im Buchhandel und in der Tourist-Info der Stadt zu haben. Finanziert wird sie durch Sponsoren, Anzeigen und den Verkaufserlös. Für Bürgermeister Harald Birkenkamp ist der neue Stadtplan ein Mosaikstein auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt.
"Ratingen ist eine von landesweit 50 ausgezeichneten Städten für Radfahrer", sagte Birkenkamp gestern bei der Vorstellung. Er kündigte an, die Infrastruktur noch weiter verbessern zu wollen. Die ersten Schritte seien getan: der neue Radweg auf der Industriestraße, die Fahrradstation am Ostbahnhof und die neuen Markierungen auf der Homberger Straße.
Die ist übrigens im Plan rot markiert. Denn rot bedeutet: Radweg neben der Fahrbahn oder Radspur auf der Straße. Orange eingezeichnet sind Routen ohne Radwege, die aber wegen des geringen Verkehrs für Radler dennoch empfohlen werden. Gelb sind Hauptverkehrsstraßen - für Autos.
