Wülfrath: Patchwork-Pflaster statt Kissen - Eine einsame Entscheidung
Politiker von CDU, SPD, DLW und FDP fühlen sich übergangen, weil die Stadt ohne Rücksprache die Straßenkissen demontiert hat.
Wülfrath. "Das Ding hat gebremst. Das steht nun mal fest." Hans-Peter Altmann (FDP) befindet, dass das Straßenkissen auf der Wilhelmstraße vor dem Heumarkt seinen Zweck erfüllt hat. Eine Position, die auch CDU, SPD und DLW teilen. Und in noch einem Punkt herrscht Einigkeit: Die Stadt hätte die Politik vor der Demontage des Straßenkissens informieren sollen.
Ende September wurden auf Geheiß des Ordnungsamts die gepflasterten Schwellen vor dem Heumarkt sowie auf der Goethestraße vor der Wiedenhofer Straße "tiefer gelegt" (die WZ berichtete exklusiv). Strahlend rote Pflastersteine füllen die Lücken auf. Aus Kostengründen wurden die angeschlagenen "Kissen" nicht erneuert.
Den Fachausschuss hat die Stadt darüber nicht informiert. "Der Verkehrausschuss hat nach langer Diskussion diese Lösung vor einigen Jahren beschlossen. Der Ausschuss hätte auch jetzt beteiligt werden müssen", beklagt SPD-Verkehrsexperte Detlef Gatermann den Alleingang. "Es ist nicht prickelnd, dass hier Dinge veranlasst werden, ohne Rücksprache mit der Politik zu nehmen."
"Ich bin auch verwundert, dass das so einfach geht. Eine Ankündigung dieses Vorhabens wäre richtig gewesen", sagt auch Frank Homberg (DLW). Nicht nur auch Sicherheitsaspekten hält er die Entscheidung des Stadt für "nicht in Ordnung". Auch das Patchwork-Pflaster stößt auch Unmut: Die nun gefundene Pflasterlösung sehe alles andere als schön aus.
Homberg: "Sie passt aber ins Bild. Die gesamte Optik in dem Bereich Heumarkt ist doch total daneben." Für Hans-Peter Altmann steht fest, dass sich der Fachausschuss mit diesem Thema noch einmal befassen muss. Die Stadt müsse sich erklären. Insgesamt fühlt er sich in seiner Kritik bestätigt: "Ich habe die Informationspolitik der Bürgermeisterin schon seit Jahren kritisiert. Und diese fehlende Informationspolitik färbt offenbar auf andere Abteilungen ab."
Die Demontage der Straßenkissen ist aus Sicht der CDU "nur eine weitere unglaubliche Aktion des Ordnungsamts". Der Leiter des Amtes treffe "einsame Entscheidungen, die er anschließend revidieren muss". Die gescheiterte Verkehrsführung auf der Mozartstraße, die Ampelschaltung auf der Ortsdurchfahrt, die Geschwindigkeitsüberwachung vor den Schulen, die fehlende Fahrbahndecke seit mehr als fünf Wochen im Bereich Kirschbaumstraße und den Komplex Sauberkeit und Ordnung führt die Union als weitere Negativbeispiele der Behörde auf.
"Und jetzt die Demontage. Ältere Menschen und Kinder müssen Angst haben, dass Autofahrer sie übersehen oder zu spät bemerken," befürchtet die CDU in einem Newsletter und fordert die Verwaltung auf: "Stellen Sie den alten Zustand wieder her."