Tourismus: Investor plant Waldkletterpark am Langenberger Bismarckturm

Klettern und Hangeln von Baum zu Baum: L & M Adventure will in einem etwa vier Hektar großen Gebiet auf dem Hordtberg einen Rundparcours errichten.

Velbert-Langenberg. Im Waldgebiet am Langenberger Bismarckturm soll ein Kletterpark entstehen. Die Projektmanagementgesellschaft L&M Adventure SARL Deutschland mit Sitz in Köln will einen in den Wald eingefügten, insgesamt etwa einen Kilometer langen Parcours errichten.

Geplant sind zirka 60 Kletterstationen und Seilbahnen in einer Höhe bis zu 15 Metern, die von den Besuchern nach einer Einweisung selbstständig bewältigt werden können.

Seit Juni sind die Stadt sowie der Verkehrs- und Verschönerungs-Verein Langenberg, dem der Wald und das Gebäude Bismarckturm gehören, mit L&M Adventure im Gespräch. "Wir hatten sofort das Gefühl: Das passt!", sagte Bürgermeister Stefan Freitag gestern bei der Vorstellung der Pläne. Zur Förderung des Nahtourismus in Langenberg seien schon viele Ideen diskutiert worden, "doch wir möchten etwas, dass der Landschaft und dem Ort entspricht".

Das Kölner Unternehmen, das seit Frühsommer einen Waldkletterpark in Bad Neuenahr-Ahrweiler betreibt und dort nach eigenen Angaben bereits knapp 20 000 Besucher zählte, will expandieren und sucht dafür einen Standort mit Einzugsbereich Ruhrgebiet und Düsseldorf.

Gezielt angesprochen von der Velberter Wirtschaftsförderung, schaute man sich Langenberg an und war offenbar sofort überzeugt: "Wir haben 15 Standorte, besichtigt, aber das Gelände hier mit seinem schönen Mischwald ist ideal. Bei uns steht nicht nur das Klettern, sondern auch das Naturerlebnis im Vordergrund", sagte Projektleiter Jérôme Lavrut. Um Eingriffe in die Landschaft so gering wie möglich zu halten, bevorzuge man außerdem Flächen, die bereits erschlossen sind.

Da es sich auf dem Hordtberg um ein Landschaftsschutzgebiet handelt, muss der Kreis in das Genehmigungsverfahren einbezogen werden. Außerdem ist ein Bebauungsplan aufzustellen. "Wir stehen erst am Anfang, aber ich bin Optimist und sage, dass das Projekt kommt", so Stefan Freitag.

L&M Adventure jedenfalls will möglichst schon im Frühjahr 2009 eröffnen. Für den Kletterpark soll eine rund vier Hektar (etwa vier Fußballfelder) große Fläche vom Verkehrs- und Verschönerungs-Verein gepachtet werden.

Das Gelände bleibt frei zugänglich: "Es gibt keine Zäune, es werden keine Wege gesperrt", versicherte Jérôme Lavrut. Die Plattformen, Brücken und anderen Kletterelemente werden an den Bäumen festgeklammert, nicht geschraubt: "Der Naturschutz ist für uns kein Feigenblatt, der Wald wird nicht geschädigt. Wir wollen ja nicht unsere eigene Lebensgrundlage zerstören", sagte der 39-Jährige.

Binnen acht Wochen kann der Kletterpark gebaut sein. Lavrut rechnet mit einer Investition von bis zu 350000Euro. Bis auf ein kleines Holzhaus zur Lagerung von Material und Klettergurten sind keine weiteren Bauten vorgesehen. "Keine Veränderung des Geländes, nicht mehr Beton", das seien auch die Bedingungen des Verschönerungs-Vereins gewesen, sagte Vorsitzender Hermann-Josef Schmitz.

Die Investoren spekulieren auf etwa 20000 bis 25000 Klettergäste im Jahr - plus Begleitpersonen. Die vorhandenen Parkplätze auf dem Hordtberg seien dafür ausreichend. Maximal 150 Kletterer werden gleichzeitig in den Park gelassen - "in Spitzenzeiten am Wochenende ist mit 50 bis 60Fahrzeugen zu rechnen", so Jérôme Lavrut.

Die Investoren wollen auch den Bismarckturm und die Gastronomie pachten, jedoch mit der jetzigen Betreiberin als Unterpächterin zusammenarbeiten. Gedacht ist an Kombi-Angebote mit Klettern, Minigolf, Besteigung des Bismarckturms und gastronomischem Angebot.