Brustkrebs: Vorsorge vor Ort
Ab November bietet das Versorgungszentrum in Kooperation mit der Frauenklinik Wuppertal Tastseminare an.
Wülfrath. "Konkrete Zahlen kann ich zwar nicht nennen", erklärt Martin Mackenberg-Hübner, "fest steht aber, dass unsere Patientenzahl stetig nach oben geht."
Trotz des immer noch schwelenden Streits mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) strahlt der Pressesprecher der Kliniken St. Antonius und damit des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) Zuversicht aus, wenn er auf die künftige Rechtssicherheit der Einrichtung angesprochen wird. "Die Bürger haben das MVZ im alten Herminghaus-Stift jedenfalls angenommen. Gleichzeitig haben wir die Hoffnung, dass das Verfahren zu unseren Gunsten endet."
Während das juristische Verfahren weiterläuft, wird ungeachtet dessen im November ein neues Projekt in Angriff genommen. In Kooperation mit der Wuppertaler Frauenklinik und in enger Absprache mit den Kostenträgern sollen regelmäßige Tastseminare zur Früherkennung von Brustkrebs veranstaltet werden.
"Wir werden sie zunächst ausschließlich im Herminghaus-Stift durchführen", erklärt Mackenberg-Hübner. "Geplant ist aber, dass wir sie später zum Beispiel auch in Firmen anbieten. Denn wir wollen das Seminar zu den Menschen bringen."
Die Federführung des Präventionsprojekts liegt in den Händen von Jörg Falbrede, dem Leiter des Wuppertaler Brustzentrums. Er arbeitet dabei eng mit der Expertin vor Ort, Eva Buchheit, zusammen. Sie ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und die Vertretung von Vaclav Jelinek in der Gynäkologie-Praxis im MVZ. Mackenberg-Hübner: "Wann genau wir die Seminare anbieten, wird noch rechtzeitig mitgeteilt."
Was das Tauziehen mit der Kassenärztlichen Vereinigung angehe, so der Pressesprecher, "hat das Ganze weder negative Auswirkungen auf das Vorsorgeseminar noch auf den laufenden Betrieb der Fachärzte im Herminghaus-Stift". Die medizinische Absicherung der Patienten sei weiterhin gegeben. "Nur: Langfristig müssen wir das Ergebnis des Rechtsstreits abwarten." Das werde voraussichtlich Anfang November vorliegen.
Die Kassenärztliche Vereinigung wirft den Kliniken St. Antonius vor, "mit dem MVZ in ihrem Revier zu wildern". Nach der Schließung der chirurgischen Ambulanz im Herminghaus-Stift sei die Krankenhausversorgung vor Ort eingestellt und auf eine ambulante Versorgung umgestellt worden. Und die falle abrechnungsmäßig nun mal in die Zuständigkeit der KV.