Wülfrath: Großbaustelle im Zeitplan

Der Kreis rechnet damit, dass bis Januar alles fertig ist. Wegen des Baus des neuen Stauwehrs wurde der Wanderweg gesperrt.

Wülfrath. Eigentlich ist der Aprather Teich ein beliebtes Ziel für Wanderer, Radfahrer und Tagesausflügler. Eigentlich. Denn seitdem im April mit den Sanierungsarbeiten rund um das Gewässer begonnen wurde, ist das Naherholungsgebiet eine einzige Großbaustelle. Wo sonst Spaziergänger die landschaftlichen Reize genießen, dröhnen Bagger und Lastwagen um die Wette.

"Wir sind bestens im Zeitplan", versichert die Pressesprecherin des Kreises, Daniela Hitzemann. "Von den insgesamt rund 10.000 Kubikmetern Schlamm, die abgetragen werden müssen, sind 70 bis 80 Prozent bereits weg."

Weil das Ganze leicht mit Schwermetallen belastet ist, landet es auf einer Deponie in der Nähe von Borken. Die Belastung sei allerdings nicht übermäßig stark, meinte Hitzemanns Kollege Martin Kasprzik im Juli.

Während das Ausbaggern weiterläuft, ist mit dem neuen Stauwehr begonnen worden. Dessen Fundamente im trocken gelegten Teich sind bereits zu erkennen.

"Wir mussten dafür aber den Weg entlang der Düssel auf den 200 Metern zwischen dem Teich und der Zufahrt zum Gelände der Klinik Aprath sperren", erklärt Daniela Hitzemann. "Das tut uns zwar Leid für die Spaziergänger und Reiter, deren Weg von und nach Düssel jetzt unterbrochen ist. Das ist aber aufgrund der Dimension nicht zu ändern." Schließlich sei das neue Wehr doppelt so groß wie das alte.

"Das Bauwerk dient zur Regulierung des Wasserstandes im Teich, der natürlich konstant bleiben muss", erläutert die Pressesprecherin. Ist der Teich zu voll, wird das Ablaufwerk zur Düssel hin geöffnet, anderenfalls bleibt es geschlossen.

Wenn das Wetter mitspielt, rechnen die Kreis-Verantwortlichen und das ausführende Bauunternehmen - die Firma Dohrmann aus Remscheid - damit, dass die komplette Maßnahme bereits Mitte, Ende Januar beendet sein wird - also sogar früher, als erwartet. "Es darf bloß nicht zu viel regnen oder im Winter frieren", betont Daniela Hitzemann. "Sonst läuft der Teich voll, oder der Boden ist knochenhart."

1,2 Millionen Euro kostet den Kreis Mettmann als Eigentümer das Gesamtprojekt, das irgendwann unumgänglich wurde: Der alte Mühlenteich war derart verschlammt und verlandet, dass die Wassertiefe teilweise nur noch 60 Zentimeter betrug - über einer bis zu drei Meter dicken Schlammschicht.

Hinzu kam das marode Stauwehr, das dem anhaltenden Regen schon längst nicht mehr standhielt und regelmäßig überflutet wurde. Als Erstes waren noch im vergangenen Jahr die Tiere, die den Teich bevölkerten, vorübergehend umgesiedelt worden, danach ging es dann im wahrsten Wortsinn ans Eingemachte.