Wülfrath: Spöttisch, launig, gut

Mit einer Hommage an Busch wurde die Theatersaison eröffnet.

Wülfrath. Den Schlapphut tief ins Gesicht gezogen, die Zigarette aus dem langen, weißen Rauschebart herauspaffend. Verse, die präzise, wortgewandt und zynisch sind. So kennt man ihn - Wilhelm Busch. Der Urvater des Comics, einer der bedeutendsten humoristischen Dichter Deutschlands und ein großer Satiriker, den zu kopieren nie jemand wirklich erreicht hatte. In einer literarisch-musikalischen Jubiläumsfeier am Sonntagabend in der Wülfrather Stadthalle versuchte das Landestheater Burghofbühne dem Dichter und Zeichner Wilhelm Busch alle Ehre zu erweisen - und schaffte es.

Anlässlich seines 100. Todestags wartete das Theater mit einer Collage-Hommage auf, in der das schelmische Hauptwerk "Max und Moritz" ebenso wenig fehlen durfte wie der "Münchener Bilderbogen", spöttisch-launige Gedichte, spitze Verse und natürlich das "Dideldum". Abgerundet wurde der Abend mit Musik - denn musikalische Nachfolger des wortgewandten Satirikers gab es zu jeder Zeit: "Mein Gorilla hat ne Villa im Zoo", "Dadada" und "Wadde hadde dudde da" sorgten beim Publikum für gute Laune.

Verwunderung gab es allerdings bei den Sinnsprüchen: So war mancher überrascht, was tatsächlich alles von Wilhelm Busch stammt: "Vater werden ist nicht schwer. Vater sein dagegen sehr", kannte allerdings wohl jeder. Mit einem abwechslungsreichen Programm, das kritische Gedanken in Form tiefsinniger Verse ebenso wie leichte Kost zuließ, bescherten die Schauspieler einen unterhaltsamen Abend im Rahmen der Theaterreihe in der Stadthalle.

Fünf Schauspieler, zwei Musiker und eine Handvoll Requisiten genügten, um ein professionelles Portrait zu zeichnen. Damit ist es dem Kulturamt wieder gelungen, professionelles Theater nach Wülfrath zu holen: "Zu einer kulturellen Grundversorgung gehört auch das Theater", findet Kulturreferentin Meike Utke. Der Zuschauer-Zuspruch zum Start der neuen Kultursaison hätte allerdings durchaus höher sein können.