Wülfrath: Suche nach der Tatwaffe?
Beamte der Bereitschaftspolizei durchforsteten am Dienstagmorgen das Umfeld des Hauses an der Tiegenhöfer Straße, in dem am 14. April Ersoy S. getötet wurde.
Wülfrath. Großeinsatz an der Tiegenhöfer Straße: Mit einer ganzen Mannschaft scheint die Bereitschaftspolizei Wuppertal angerückt zu sein. Im Schatten des Hochhauses, in dem Ersoy S. (28) am 14. April kurz vor Mitternacht getötet wurde, durchforsten sie an diesem Dienstagmorgen Büsche und die Tiefgarage.
"Letzte Ermittlungen, um den Fall abschließen zu können", seien es, sagt ein Beamter. Ob sie was gefunden haben? Die Polizei schweigt sich aus. Ebenso Staatsanwältin Friedel Heuermann. "Von dem Einsatz weiß ich nichts."
Die Beamten in grünen Anzügen gehen leicht gebückt durchs Dickicht neben dem Parkplatz. Mit Ästen und Schlagstöcken stöbern sie in Büschen, heben Äste an, schieben Blatthaufen auseinander. Nach Informationen der WZ wird ein Versteck gesucht.
Offenbar geht es dabei um die Tatwaffe. Wie aus Kreisen der Ermittler zu vernehmen war, ist die Tatwaffe, mit der Ersoy S. schwerste, vermutlich tödliche Stichverletzungen zugefügt wurden, noch nicht sichergestellt. Von der Staatsanwaltschaft wird das nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert.
Die drei dringend der Tat Verdächtigten, Selim K., Marc S. und Nayif T., sitzen unverändert in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl lautet auf gemeinschaftlichen Totschlag. Ihre Anwälte haben laut Heuermann inzwischen Akteneinsicht erhalten. "Über das Motiv können wir immer noch nichts sagen", so Heuermann auf WZ-Nachfrage. Dass es sich um eine Straftat im Drogenmilieu gehandelt haben könnte, bestätigt sie nicht. Heuermann: "Aber wir kennen diese Gerüchte auch."
Sowohl in Polizei- als auch Behördenkreisen der Stadtverwaltung ist der Tatort keine unbekannte Adresse. Wiederholt soll es dort zu Drogengeschäften gekommen sein. An diesen soll auch das Opfer beteiligt gewesen sein. "Er soll Drogen vertickt haben. Das ist wohl bekannt", sagt ein Sozialarbeiter.
Eine Behauptung, die aus Kreisen lokaler Ermittler nicht verneint wird. Auch bei dem Einsatz der Bereitschaftspolizei am Dienstag deutete ein Beamter an, dass "dieser Bereich nicht so schnell zu Ruhe kommt". Ob es um Drogen gehe? Er zuckte mit den Schultern.
Ein Bewohner des Hochhauses war gesprächiger: "Hier gehen immer noch spezielle Leute ein und aus, die nicht hier wohnen. Ich schließe nicht aus, dass hier irgendwie gedealt wird." Dafür gibt es aber nach wie vor keine offizielle Einschätzung. Staatsanwältin Friedel Heuermann: "Auf Gerüchte und Mutmaßungen können wir nichts geben."