Wülfrather Gymnasium: Bald giftfrei und farbenfroh

Im Gymnasium werden jetzt die Fenster ausgetauscht, der krebserregende Stoff PCB entfernt und die Fassade farbig verkleidet.

Wülfrath. Farbe gibt es am Wülfrather Gymnasium zurzeit nur dort, wo Graffiti auf den tristen Waschbeton gesprüht wurden. Schön ist anders - und bald auch Vergangenheit. Denn das Gymnasium soll nun in mehreren Bauabschnitten bis 2013 energiesparend, giftfrei und farbenfroher werden. Da die Fassade gedämmt und mit Vorsatzelementen verkleidet wird, können diese auch gleich farbig gestaltet werden.

2,5 Millionen Euro hat das Land in seinem Investitionsprogramm 2009 der Stadt Wülfrath für die energetische Sanierung des Gymnasiums zur Verfügung gestellt. 1,4 Millionen Euro gibt die Stadt selbst hinzu. 30 Prozent des Energiebedarfs - 10 000 bis 15 000 Euro - sollen eingespart werden. Und da ein großer Batzen der Investition auf die Erneuerung der alten Fenster des Gymnasiums entfällt, kann auch direkt eine andere große Baustelle bis 2013 abgearbeitet werden: die PCB-Sanierung. "Die Belastung wurde bei der Schadstoffuntersuchung aller städtischen Gebäude festgestellt. Jetzt sind wir in der glücklichen Lage, sie durch die Sanierung im Fensterbereich relativ kostengünstig zu entfernen", sagt Andreas Bornemann, Umweltreferent der Stadt.

Denn die größte Belastung mit dem Stoff PCB, der sich in vielen dauerelastischen Fugen von Gebäuden aus den 1960-er und 70-er Jahren findet, saß im Bereich der Fenster. Wie Baubiologin und Gutachterin Nicole Richardson berichtet, hat die Beseitigung der gefährlichen Stoffe in dem als Proberaum eingerichteten ersten Klassenzimmer sehr gut funktioniert. "Wir haben die Belastung im Vergleich zur Ausgangslage von 260 Nanogramm PCB in der Raumluft auf 140 senken können. Das ist ein Spitzenwert." Die Grenze, bei der ein sofortiges Handeln nötig wird, liegt bei 3000 Nanogramm.

Jetzt sollen - möglichst in den Ferien, an Nachmittagen und in ganz freizuziehenden Räumen - weitere Bereiche im ersten Bauabschnitt folgen. Schul- und Sportamtsleiter Dietmar Ruda beziffert für diesen Bereich die Mehrkosten für die PCB-Sanierung auf etwa 140 000 Euro. Zwei weitere Bauabschnitte sollen folgen.

In den einzelnen Bauabschnitten wird das Gymnasium Stück für Stück wärmegedämmt und verkleidet. Karminrot, grau und weiß soll dann das Gymnasium da stehen. Die Schule hat selbst an der Gestaltung mitgewirkt, wie Schulleiterin Erika Winkler erklärt: "Es ging uns um eine ästhetische Gestaltung, bei der die Farbtöne von unten nach oben heller werden."