Zwei Neue im SPD-Vorstand
Wolfgang Preuß bleibt zwar weiter Vorsitzender, doch mit zwei neuen Beisitzern mischen auch Neumitglieder im Vorstand mit.
Wülfrath. So wie viele Ortsverbände konnte sich auch der der SPD in Wülfrath über Zuwachs im vergangenen Jahr freuen. Zehn neuen Mitglieder konnte Vorsitzender Wolfgang Preuß das Parteibuch überreichen. Bei einer Gesamtzahl von aktuell 124 Mitglieder fallen diese durchaus ins Gewicht — und sie wollen sich direkt aktiv am politischen Geschäft beteiligen.
Tim Tüßelmann, SPD-Neumitglied
So ließen sich zwei der neuen Mitglieder auch als Beisitzer in den Vorstand wählen. Für Tim Tüßelmann und Robert Hoffmann war das Ergebnis der vergangenen Bundestagswahl ausschlaggebend für ihre Entscheidung, in die SPD einzutreten. „Nach dem Ergebnis der AFD wollte ich nicht mehr nur auf dem Sofa sitzen und zusehen“, sagt Tim Tüßelmann. Robert Hoffmann, 24 Jahre alt, will zudem frischen Wind und mehr junge Leute in der Partei sehen — und fängt bei sich selbst an. Auch er hatte nach dem Wahlergebnis das Gefühl, etwas tun zu müssen. Beide wurden mit 26 und 28 von 28 Stimmen zu Beisitzern gewählt.
Auch die restlichen Wahlergebnisse zeugten bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung von großer Zustimmung. Einstimmig wurden Wolfgang Preuß und Angela Nadolski in ihren Ämtern als Vorsitzender und stellvertretende Vorsitzende bestätigt, auch Uta Prem bleibt Kassiererin, Jochen Czerwonka bleibt Schriftführer. Neben den beiden Neu-SPDlern wurden Uwe Buschmann, Renate Theis und Beate Brakonier zu Beisitzern in den Vorstand gewählt.
Wolfgang Preuß nutzt auch die Gelegenheit der Hauptversammlung, auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Nach einem bewegten Jahr, in dem es nach seinem Geschmack ein paar Schlagzeilen zu viel über die SPD gegeben hat, ist man dennoch mit dem Ergebnis zufrieden — der Wülfrather Ortsverein habe sich für eine Regierungsbeteiligung ausgesprochen und hofft nun, dass die ausgehandelten Ergebnisse des Koalitionsvertrages auch so umgesetzt werden.
Im vergangenen Jahr sei der Ortsverein sehr aktiv gewesen. So habe es zwei Bürgerfrühstücke gegeben — eine Aktion, die sich nach seiner Einschätzung bewährt hat —, zudem regelmäßige Infostände zu verschiedenen Themen am Heumarkt. Besonders hebt er die Veranstaltung zum Tag des Grundgesetzes hervor, bei der auch viele Nicht-Mitglieder erreicht worden seien. Trotzdem hofft er in der Zukunft auf noch mehr Engagement und Teilnahme an den Veranstaltungen durch die Mitglieder.
Aus der Fraktion kann Manfred Hoffmann vor allem zu den noch offenen Verhandlungen zum Haushaltsplan berichten. Dabei findet er auch mahnende Worte. Bei vielen Themen habe die Stadt in den vergangenen Jahren zu viel gespart. „Sich kaputt gespart“, wie Hoffmann es formuliert. Daher gebe es einige Probleme, die es in den kommenden Jahren zu bewältigen gilt. Bezahlbarer Wohnraum, die Quartiersentwicklung in manchen Teilen der Stadt und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr seien nur ein paar dieser Themen.
Er findet: Ein Stadtplaner ist nötig, um die strukturellen Probleme, wie den Mangel an sozialem Wohnungsbau, anzugehen. Zudem mahnt er an, dass zu viel gemeckert und zu wenig gemacht wird. „Das Herumnörgeln ist für die Verwaltung dieser kleinen Stadt höchst demotivierend“, sagt er. Er fordert mehr Verantwortungsbewusstsein und mehr Solidarität von jedem einzelnen Bürger nach dem Motto „Nur gemeinsam sind wir stark“.