Immobilien im Kreis Viersen Lohnt sich der Hauskauf im Kreis Viersen jetzt wieder?

Kreis Viersen · Die Immobilienpreise im Kreis Viersen sind in den vergangenen Jahren gesunken. Lohnt sich jetzt der Hauskauf wieder? Oder sparen Sie, wenn Sie weiter mieten? Zwei Datenauswertungen verraten es.

Lohnt der Kauf einer Immobilie im Kreis Viersen wieder?

Foto: Markus Scholz

Im Kreis Viersen ist die Zahl der Eigenheimbesitzer deutlich in der Mehrzahl. Aber es gibt etliche Menschen, die angesichts gestiegener Baupreise und gestiegener Zinsen in den vergangenen Jahren ihren Traum von den eigenen vier Wänden zwar nicht begraben, aber zumindest verschoben haben. In einer NRW-weiten Umfrage mit 15 000 Beteiligten wurden die Preise für Immobilien mit der Schulnote 4,1 bewertet. Besser fielen die Umfrageergebnisse im Kreis Viersen aus: Im Westkreis, zu dem Viersen, Nettetal, Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal zählen, gab’s die Schulnote 3,9, im Ostkreis mit Kempen, Willich, Tönisvorst und Grefrath die Note 4,0.

Wegen der gestiegenen Bauzinsen sind die Immobilienpreise im Kreis Viersen deutlich gefallen. Zugleich hat die EZB vergangenen Monat die erste Zinssenkung seit fast fünf Jahren vorgenommen. Bereits seit Anfang des Jahres spüren die Kreditinstitute eine steigende Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen. Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, der Mietwohnung ade zu sagen und in die eigenen vier Wände zu ziehen?

Das Hamburgische Welt-Wirtschaftsinstitut hat im Auftrag der Postbank für deren Wohnatlas Daten für 400 Städte und Landkreise ermittelt. Für ihre Berechnung für das vergangene Jahr nahmen die Experten einen Zinssatz von 3,5 Prozent sowie eine anfängliche Tilgungsrate von 2,5 Prozent an. Um das Einkommen im Vergleich zum Kaufpreis berechnen zu können, rechneten sie mit einer Wohnungsgröße von 70 Quadratmetern. Kosten für Makler oder Sanierungsarbeiten wurden dabei nicht berücksichtigt.

Ergebnis: Gesunkene Kaufpreise und gestiegene Einkommen machen es demnach für Durchschnittsverdiener und Durchschnittsverdienerinnen „in vielen Regionen leichter, eine Eigentumswohnung zu finden, die idealerweise nur ein Viertel des Haushaltsnettoeinkommens für die Finanzierung bindet“, sagte Manuel Beermann, verantwortlich für das Immobiliengeschäft der Postbank.

Das liegt auch an gestiegenen Einkommen. Der Anteil der Summe von Zins und Tilgung (Annuität) am Einkommen verringerte sich demnach im Bundesschnitt im vergangenen Jahr um 5,1 Prozentpunkte auf 19,4 Prozent. Im Kreis Viersen liegt er laut der Erhebung zwischen 15 und 17,5 Prozent. Als Annuität wird die jährlich fällige Rückzahlung an den Kreditgeber bezeichnet. Auch Mieter geben zwar in diesem Jahr weniger des Durchschnittseinkommens für Miete aus. Gegenüber dem Vorjahr sank der durchschnittliche Einkommensanteil für die Nettomiete aber nur leicht von 14,4 auf 14,1 Prozent. Nebenkosten kommen obendrauf.

Auch die Immobilienexperten von vdpResearch vom Verband Deutscher Pfandbriefbanken haben Daten aufbereitet und für jeden der 400 Stadt- und Landkreise in Deutschland analysiert, was sich dort mehr lohnt – mieten oder kaufen. Aus ihrer eigenen Transaktionsdatenbank haben die Immobilienspezialisten den mittleren Kaufpreis und die mittlere Miete pro Quadratmeter für die durchschnittliche Größe einer deutschen Eigentumswohnung (80 Quadratmeter) ermittelt. Beim Kredit gingen sie von einer Laufzeit von 30 Jahren aus, die jährliche Tilgung setzten sie mit zwei Prozent an, die Nebenkosten mit zehn Prozent. Und die Experten kalkulierten mit 23 Prozent Eigenkapital. Das ist in den VDP-Daten der aktuelle Durchschnitt in Deutschland.

Vor vier Jahren war das Ergebnis im Kreis Viersen eindeutig: Kaufen lohnte mehr als mieten. Damals konnte man 174 Euro pro Monat sparen, wenn man seine eigene Wohnung abzahlte statt zur Miete zu wohnen. Und nun? Bereits im vergangenen Jahr war es im Kreis Viersen erneut günstiger, in die eigenen vier Wände zu investieren, statt Miete zu überweisen. Allerdings ist der Unterschied kleiner: 64,19 Euro. Daten für 2024 liegen noch nicht vor.