Arbeitskreis zeigt Mängel bei Radwegen auf
Die SPD-AG 60 plus will ein sicheres und strukturiertes Fahrradnetz. Erste Pläne sind in Arbeit.
Viersen. Der Arbeitskreis „Radwegenetz“ der SPD-AG 60 plus will für ein sichereres und strukturiertes Fahrradnetz in Viersen sorgen. Ziel ist es, besonders für Kinder und Senioren mehr Sicherheit zu bieten. Dazu haben die Mitglieder die Radwege in Viersen selbst er-fahren.
Die Idee für das Projekt hatte Initiator Jochen Häntsch bereits vor einigen Jahren. „Ich war 45 Jahre lang im Rat tätig und wurde oft von Bürgern gefragt, ob man das Radnetz nicht besser ausbauen könne“, sagt er. Das Radwegenetz werde nach seiner Einschätzung seit Jahren nicht korrekt gepflegt. „Auch bei einem Ranking des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs schnitt Viersen eher mäßig ab, belegte den 70. von 100 Plätzen“, so Häntsch. Deswegen habe er vor rund einem Jahr mit vier weiteren Mitgliedern der SPD-AG 60 plus den Arbeitskreis „Radwegenetz“ ins Leben gerufen.
Um festzustellen, wo die Problemstellen in Viersen sind, wurden die Bürger aufgerufen, bei der Suche zu helfen und Problemstellen zu melden. „Wir haben mehr als 100 Meldungen bekommen, wo Mängel vorliegen“, berichtet Häntsch. Mit dem Arbeitskreis habe er diese dann in sechs Fahrten ausgekundschaftet. „Dann haben wir aussortiert, welche Mängel hinfällig sind, weil sich zum Beispiel wegen der Infrastruktur keine Veränderungen vornehmen lassen. Andere konnten wir bereits zügig bearbeiten, etwa das Aufstellen von Schildern an der Süchtelner Straße“, sagt er.
Insgesamt rund 65 Schwachstellen landeten auf einer Mängelliste. Diese erhielten die Technische Beigeordnete Beatrice Kamper und die Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD). Kamper, die sich des Themas Radwege angenommen hat, sieht den Einsatz des Arbeitskreises positiv. „Wenn so ein Plan dazu beiträgt, dass die Straßen sicherer werden, ist das toll“, sagt sie. Morgen Abend wird sie die Mängelliste gemeinsam mit dem Arbeitskreis vorstellen und allen Interessenten erklären, welche Maßnahmen die Verwaltung bisher getroffen hat. Darunter fallen auch die fünf Kategorien, in die die Mängel unterteilt worden sind. „Diese Kategorisierungen strukturieren die Schwachstellen und deren mögliche Bearbeitung“, erklärt Kamper. So würden Mängel in der ersten Kategorie etwa sofort behoben, Mängel der fünften Kategorie seien dagegen nicht durchführbar. „Stellen, die eine besonders lange Planung benötigen oder im Zuge von regelmäßigen Maßnahmen ohnehin bearbeitet werden, fallen in eine der anderen Kategorien“, erläutert Kamper.
Das Projekt sei trotz der bisherigen guten Arbeit noch lange nicht abgeschlossen, betont Jochen Häntsch. „Es ist ein Prozess, wir kriegen stetig neue Meldungen. Ein Ende ist noch nicht in Sicht.“ Er hoffe, durch ein geschlossenes Radwegenetz mehr Menschen für das Radfahren zu begeistern. „Mehr Radfahrer bedeuten vielleicht auch weniger Autofahrer und das wiederum könnte die Parksituation erleichtern.“
“ Für morgen, 17 Uhr, sind alle Bürger zur Präsentation der Mängelliste eingeladen. Sie findet in der Awo-Begegnungsstätte an der Petersstraße 40 in Viersen statt.