Brandstifter wird in Klinik eingewiesen

Viersen. „Das alles wäre nie passiert, wenn mein Sohn nicht bei mir gewesen wäre.“ Mit diesen Worten beschreibt Helmuth B. (65) vor Gericht seinen mentalen Zustand am Tattag. Dem Viersener wird vorgeworfen, im Dezember 2017 in seiner Wohnung Zeitungen angezündet und damit am Boden liegende Kleidung angesteckt zu haben.

Daraufhin verließ der Angeklagte seine Wohnung, rief selbst den Notruf und erklärte, nicht mehr leben zu wollen. Die übrigen Bewohner des Mehrfamilienhauses wurden durch Rauchmelder auf den Brand aufmerksam, konnten sich durch das Treppenhaus bzw. durch Fenster retten. Eine nach der Festnahme von B. entnommene Probe ergab einen Blutalkoholwert von 1,75 Promille.

B. erzählt offen über seine Alkoholsucht und die beiden Aufenthalte in einer Viersener Klinik auf Grund von Selbstmordgedanken. Er spricht auch über seine drei Exfrauen und die beiden Söhnen, 18 und 26 Jahre alt, die er mit seiner dritten Exfrau habe. Der ältere habe ein Drogenproblem, sei deshalb letztes Jahr von ihr deshalb auf die Straße gesetzt worden. Daraufhin habe B. ihn zwei Wochen vor dem Brand bei sich aufgenommen. Mit dem Einzug seines drogenabhängigen Sohnes wurde die Lebenssituation des Angeklagten schlimmer. Der 26-Jährige randalierte in der Wohnung, stahl ihm Geld und schikanierte ihn. „Ich hatte nicht einmal mehr Geld, um mir etwas zu essen zu kaufen.“ Am Tattag — seinem Geburtstag — habe er einen Tetrapack Wein getrunken. Dies sei in Verbindung mit den „Psychopillen“, die er einnehme, keine gute Idee gewesen.

Er habe am Tattag überlegt, den Sohn zu erschlagen, gab B. gegenüber einem Sachverständigen zu. Dann habe er stattdessen die Sachen des Sohnes angezündet.

Das Urteil der Kammer lautete drei Jahre, diese soll Helmuth B. in einem psychiatrischen Krankenhaus verbringen, um seine depressive Erkrankung behandeln zu lassen.