Donald Trump und Don Camillo geben sich im Bürgerhaus die Ehre
Bei der KG Orpheum treffen Vogelschuss und karnevalistisches Laientheater aufeinander. In diesem Fall eine sehr gelungene Mischung.
Dülken. „Orpheum — das heißt gute Laune!“ Nach einer gelungenen Premiere begrüßte Präsident Günther Kamp auch am zweiten Abend im voll besetzten Bürgerhaus ein gut gelauntes Publikum, das schon beim ersten Bühnenbild zum „Aat Dölker Stökske“ in helle Begeisterung ausbrach und laut Beifall klatschte: Es zeigte den Dülkener Stadtgarten mit dem historischen Gasthaus Zimmermann und dem Schützenvogel über allem. Vogelschuss war angesagt und alle schossen — doch immer nur eine Feder und sogar eine Taube fielen vom Dach herab. Bis endlich der ganze „Vuurel eraff“ kam. Doch wer schaffte das? Das verraten wir nicht, das sollen die Gäste an den folgenden Abenden selber sehen. Es gibt übrigens noch einige Karten unter der Hotline 0178/4060943 oder bei Helmut Schäfer unter Telefon 02162/ 7249522.
Die Autoren haben sich diesmal viel Neues ausgedacht, die Tradition kam dabei nicht zu kurz und auch die Spitzen gegen Viersen und die Viersener nicht. Ziemlich deftig ist auch diesmal die Sprache, der Orpheums-Chor singt bekannte und beliebte Lieder zum Mitsingen und Schunkeln. Aber es ist — wie immer — kein Karneval, sondern hervorragendes Laientheater, bei dem kein Akteur über den anderen steht.
Und auch alle Rollen waren gut verteilt, was nicht immer leicht ist, denn auch die Frauen werden von den Männern dargestellt. Da ging es schon mal hoch her beim „Intermezzo“, das in der Versicherungsagentur Schmitz & Backes den Büroalltag von vier Mitarbeiterinnen und dem Chef und einem neuen Praktikanten, dem Sohn des Bürgermeisters, erzählt. Sex im Büro: sicher nichts Neues.
Bevor die große Neuheit beginnt — ein erstmals zweiteiliges musikalisches Bühnenstück — bedankt sich Präsident Günther Kamp bei seinen Mitgliedern, die sich alle ehrenamtlich einsetzen — beim Chor, der Band Clockwise, bei den Autoren, den Schauspielern und der Bühnentechnik. Dann geht es nach Sizilien, wo der Pate Don Vito Corleone aus New York kommend seine „Familia“ besucht, weil er seine jüngste Tochter Frederica verheiraten möchte. Dazu singt der Chor italienische Schlager, Sohn Fredo berichtet, dass er geschieden ist. Tochter Apollonia funkt dauernd dazwischen, als die beiden Heiratskandidaten um die Wette werben, lachend vom Publikum begleitet. Doch beide werben vergeblich, die groß gewachsene Frederica entscheidet sich für den kleinen Luca. Die Hochzeit soll in New York gefeiert werden, Ralf Schaffelke singt mitreißend den Udo-Jürgens-Song „Ich war noch niemals in New York“ und muss noch einmal zugeben.
Nach der Pause öffnet sich der Blick in den Trump-Tower, denn Don Vito ist mit Präsident Donald Trump befreundet und begrüßt herzlich diesen und Präsidentengattin Melania — immer unter den Augen von Sicherheitsbeamten. Der mitgereiste Pfarrer Don Camillo bereitet die Hochzeit vor, und dann kommt die ganz in Weiß gekleidete Braut mit ihrem Bräutigam auf die Bühne. Ein großes Showprogramm mit den Magiern Siegfried und Roy und Licht-Installationen sowie bekannten Sängern wie Dean Martin und Frank Sinatra unterhält die Gäste dieser Hochzeit und die Gäste im Bürgerhaussaal.