Drei Gladbacher gehören zu den besten Dribblern Deutschlands
Die Brüder Leo und Michel Stegner und ihr Freund Dion Gutaj sind bei einem bundesweiten Wettbewerb bis ins Finale gekommen.
Mönchengladbach. Eigentlich gibt es nichts Wichtigeres als Fußball im Leben der beiden Brüder Leo (11) und Michel (8) Stegner und ihres Freundes Dion Gutaj (12). Wenn sie morgens aufstehen, kicken sie mit dem Sockenknäuel den Lichtschalter an, auf der Playstation spielen die Jungs natürlich nur „Fifa 16“, und überhaupt sollten die Eltern nicht zu viel Geld für teure Vasen und Bilder ausgeben. Denn in der Wohnung gibt es wohl tausend Gegenstände vom Sofakissen bis zur Fernbedienung, die die Jungs irgendwie vor sich herschießen. Pardon: dribbeln, so sagen es Fußballer.
Und genau darin sind Leo, Michel und Dion echte Künstler. Bis zum Bundesfinale von „Kia sucht den Superdribbler“ in Frankfurt haben es die drei Spieler des 1. FC Mönchengladbach geschafft — in verschiedenen Jahrgängen. Leo und Dion zogen ins Finale des Wettbewerbs ein, wo sie sich ihren Gegnern allerdings geschlagen geben mussten. Bei Leo war der Konkurrent einfach zu stark. Dion hatte ein bisschen Pech, er rannte das letzte Hütchen um.
30 000 Nachwuchsfußballer hatten bundesweit teilgenommen, 160 erreichten das Finale in Frankfurt. Der Trick beim Dribbeln: „Man muss sich den Ball gut vorlegen“, sagt Dion. „Und dann immer abwechselnd mit dem linken und rechten Fuß durch den Hütchenparcours“, fügt Leo hinzu.
Verschiedene Messstellen zeichnen bei dem Wettbewerb die Reaktion, Antritt, Wendigkeit und Rücklauf des Dribblers auf. Alles ganz wissenschaftlich, ganz exakt. Sogar Barcelonas Topstar Lionel Messi hat diesen Parcours schon durchlaufen. Er hält übrigens seit fünf Jahren den Weltrekord mit einer Zeit von 5,125 Sekunden.
Ganz so schnell sind Dion, Leo und Michel nicht. Noch nicht. „Sechs bis sieben Sekunden brauchen wir schon“, sagt Dion. Aber die Freunde haben ja auch noch ein bisschen Zeit, um zu trainieren und so gut zu werden wie ihr großes Idol, das sich in Acht nehmen sollte. Denn Dion, Michel und Leo stehen in jeder freien Minute auf dem Fußballplatz. Und so lange es in der Schule gut läuft, machen auch die Eltern mit.
Klar haben die drei Freunde nur das eine Ziel, wenn sie mal groß sind: Profi. Erst bei Gladbach, dann soll es in die große, weite Welt hinausgehen. Dion will nach Barcelona, Leo zu den Bayern, Michel zu Chelsea. Die entsprechenden Trikots hängen längst im Schrank. Eigentlich hängen dort fast nur Trikots, geben die Freunde zu. Vor allem welche von der Borussia. Die Nachwuchs-Kicker versuchen, so oft es geht ins Stadion zu gehen. Meistens macht ihnen aber ihr eigener Spielplan einen Strich durch die Rechnung.