Duo gesteht Brandstiftung an Schule

Zwei Jugendliche legten in der Nacht auf den gestrigen Freitag ein Feuer an der Dülkener Paul-Weyers-Schule. Der Schaden beträgt mehrere hunderttausend Euro.

Dülken. Bereits wenige Stunden nach einem verheerenden Brand in einem Anbau der Paul-Weyers-Schule in Dülken hat die Polizei gestern Vormittag die beiden mutmaßlichen Brandstifter vorläufig festgenommen. Beide legten nach Polizeiangaben ein Geständnis ab. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um zwei polizeibekannte Dülkener; der eine ist 16, der andere 19 Jahre alt.

Foto: Jungmann

In der Nacht zu gestern waren zwei Müllcontainer an einem Nebengebäude der 270 Schüler starken städtisch-katholischen Grundschule in Brand gesetzt worden. Einen der Container schoben die Brandstifter unter ein Vordach. Das Gebäude, in dem die Schüler im Offenen Ganztag betreut werden, fing Feuer, brannte bis auf die Mauern aus. Nach Angaben der Polizei beträgt der Schaden mehrere hunderttausend Euro.

Der Bau kann bis auf Weiteres nicht genutzt werden; möglicherweise muss er abgerissen werden. Die Stadt sperrte das vom Feuer betroffene Gebäude weiträumig ab. Die Straße Mühlenberg konnte gestern nur halbseitig genutzt werden.

Um 1.49 Uhr wurde die Hauptwache der Feuerwehr Viersen wegen eines brennenden Müllcontainers auf dem Gelände der Paul-Weyers-Grundschule alarmiert. „Bereits während der Anfahrt der Feuerwehr folgte die Information, dass es eine zweite Brandstelle gebe“, berichtete Stadtsprecher Frank Schliffke. Als die Wehrleute um 1.59 Uhr auf dem Gelände der Schule ankamen, stand das Satteldach des eingeschossigen Gebäudes bereits in Flammen. Die Wehrleute verhinderten, dass das Feuer auch auf das Hauptgebäude übergriff. Um 2.29 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Zum Abschluss der Löscharbeiten wurde das Gebäude eingeschäumt. So sollte sichergestellt werden, dass keine verborgenen Glutnester das Feuer wieder anfachen. Im Einsatz waren 30 Feuerwehrleute.

Die Polizei konnte die Tatverdächtigen auch deshalb so schnell dingfest machen, weil Zeugen sie identifizierten. „Ein Dülkener hatte die beiden jungen Männer von der Grundschule aus flüchten sehen. Zu dieser Zeit gab es noch keine Hinweise auf ein Feuer“, berichtete eine Polizeisprecherin. „Der Mann stellte sich, als der Brand offensichtlich geworden war, sofort als Zeuge zur Verfügung und konnte eine gute Personenbeschreibung abgeben.“

Kurz nach dem Brand meldete sich ein weiterer Zeuge bei der Polizei, der einen Mann beobachtet hatte, der eine Scheibe zum Gebäude der Sparkasse an der Venloer Straße eintrat. Die Personenbeschreibungen der beiden Zeugen waren identisch. „Im Zuge der Nahbereichsfahndung wurde der 19-Jährige auf der Brandenburger Straße angetroffen“, berichtete die Polizeisprecherin und ergänzte: „Die weiteren Ermittlungen ergaben dann auch einen Tatverdacht gegen den 16-jährigen Jugendlichen.“