Eurobahn fällt wochenlang aus

Die Strecke zwischen Viersen und Venlo wird im März gesperrt. Danach droht dann jahrelang mehr Zuglärm: Der Abschnitt dient als Umleitungsstrecke.

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Kreis Viersen. Fotografierende Eisenbahnfreaks werden in nächster Zeit wohl häufiger zwischen Venlo und Viersen auf ihre Kosten kommen. Wegen der Bauarbeiten auf der Strecke Emmerich-Oberhausen muss der Verkehr umgeleitet werden. Während kurzer Streckensperrungen werden unter anderem auch die ICE-Züge von und nach Amsterdam über Viersen und Venlo fahren.

Vorher aber gibt es eine Vollsperrung des Abschnitts zwischen Venlo und Viersen. Nach Angaben der Deutschen Bahn werden zwischen Freitag, 27. Februar, und Montag, 23. März, im Rahmen regulärer Instandhaltungsarbeiten die Gleise erneuert. Dann fahren weder Güter- noch Personenzüge. Für den Personenverkehr auf der Regionalexpress-Linie (RE) 13 werden vom Betreiber Eurobahn ersatzweise Busse eingesetzt. Den Fahrplan wird das Unternehmen erst noch veröffentlichen.

Eine stärkere Wirkung werden allerdings in den kommenden zwei bis drei Jahren die beginnenden Bauarbeiten zwischen Emmerich und Oberhausen entfalten. Dort wird ein weiteres Gleis gebaut, um endlich die Kapazitäten der niederländischen Betuwelinie aufnehmen zu können.

Wie die Deutsche Bahn mitteilt, wird vom 20. April bis zum 26. Juni die Strecke zwischen Emmerich und Zevenaar von montags bis freitags nur eingleisig befahren. Vom 26. Oktober bis zum 12. Dezember wird dieser Abschnitt auch an den Wochenenden nur eingleisig befahren. Im April und im Oktober gibt es kurze Streckensperrungen.

Der Güterverkehr und — während der Streckensperrungen — die ICE-Züge werden auf andere Strecken umgeleitet. Das bringt nach Angaben der Deutschen Bahn während der Bauarbeiten durchschnittlich zwei Züge stündlich mehr auf die Strecke Venlo-Viersen. Im kommenden Jahr werden voraussichtlich zwischen April und Oktober durchschnittlich vier Züge über Venlo und Viersen umgeleitet. Grund dafür sind Oberleitungsarbeiten an der Ausbaustrecke zwischen Oberhausen und Emmerich, die nicht unterbrochen werden können.

Ab 2017 lässt die zusätzliche Belastung auf dem Streckenabschnitt Venlo-Viersen nach. Nach Angaben der Deutschen Bahn werden im gesamten Jahr dann nur noch an neun Tagen im Monat überhaupt Züge umgeleitet. Durchschnittlich werden es zusätzlich vier Züge pro Stunde sein.

Wie viele Güterzüge überhaupt unterwegs sein werden, lasse sich heute nicht vorhersagen. Güterverkehre werden häufig sehr kurzfristig gebucht.

Die Güterzüge über Venlo und Viersen nehmen sowohl den direkten Weg über Mönchengladbach in Richtung Köln als auch über Krefeld und Neuss. Das heißt, es wird vermehrt zu Rangierfahrten im Viersener Bahnhof kommen, wo Kapazitäten durch Ausbauarbeiten erhöht werden. Grund für diese umständliche Streckenführung ist laut Deutscher Bahn die begrenzte Zahl der für den Güterverkehr verfügbaren Trassen, weil der Personenverkehr im Gegensatz zum Güterverkehr nicht umgeleitet werden kann.

Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass Anwohner die zeitweise höhere Frequenz von Zügen auf der Strecke kaum wahrnehmen werden. Bereits im Sommer 2013 wurde Verkehr wegen Bauarbeiten für sechs Wochen auf die Strecke Venlo-Viersen umgeleitet. Damals wunderten sich nicht wenige Anwohner darüber, dass sie auch ICE-Züge sahen. Dies wird demnächst wieder der Fall sein.