Hochschule Niederrhein: Die Bewerberwelle rollt
Der Ansturm auf die Hochschule Niederrhein beim Tag der offenen Tür am Samstag war riesengroß.
Niederrhein. Überall auf dem Campus der Hochschule Niederrhein sind ratlos blickende junge Frauen und Männer mit Lageplänen in der Hand unterwegs. So wie Geraldine Labus, die aus Dinslaken nach Mönchengladbach gekommen ist, um sich am Tag der offenen Tür über das Studienfach Sozialwesen zu informieren. „Weil ich das Fachabitur habe, muss es eine Fachhochschule sein“, erklärt sie die Wahl des Studienorts. Doch sie kümmert sich auch um Alternativen: „Ich nehme alles mit, was ich kriegen kann“, sagt Geraldine Labus.
Laut Martin Wenke, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, ist es für Bewerber an der Hochschule Niederrhein auch gar nicht sicher, einen Studienplatz zu erhalten: „Der Andrang ist so groß, dass wir auf alle Fächer einen Numerus Clausus eingeführt haben“, so Wenke. Nur eine von mehreren Reaktionen der Hochschule auf den „Tsunami, der im Wintersemester auf uns zurollen wird“. Alle Fachbereiche bemühten sich, möglichst viele Studienplätze zu vergeben, sagt der Dekan.
Der Wirtschaftswissenschaftler freut sich dennoch über den großen Andrang am Tag der offenen Tür, der den Bekanntheitsgrad der Hochschule noch steigere: „Jeder Abiturient aus Mönchengladbach sollte sich über uns informiert haben“, wünscht sich Wenke.
Besonders groß ist das Interesse an einem dualen Studienplatz. Seit 30 Jahren gibt es das Krefelder Model. In Mönchengladbach können Studenten seit dem letzten Wintersemester zweigleisig fahren: „Damit spare ich mindestens drei Jahre“, sagt Betül Yaldiz. Die Grevenbroicherin möchte gleichzeitig Betriebswirtschaft studieren und eine Ausbildung beim Finanzamt oder einer Bank machen.
Betriebswirtschaftsdozent Helmut Basch weiß, dass diese Studenten besonders „zielstrebig und motiviert“ sind. Als Steuerberater sieht er auch die Vorteile für den Ausbilder am dualen System: „Wir haben Nachwuchssorgen und sind immer auf der Suche nach guten Leuten“, sagt Basch.
Auf dem ganzen Campus gibt es Vorträge, Führungen und persönliche Gespräche für die Besucher. Am Fachbereich Oecotrophologie führen Viertsemester nicht nur durch das Biochemie-Labor, sondern geben auch ihre Erfahrungen an die zukünftigen Studenten weiter. Die sind durchweg positiv: Julija Billes lobt, dass es gerade in Mönchengladbach „viel Platz gibt“, Studienkollegin Cathleen Krakowczyk schätzt die „praxisorientierte Ausrichtung“, und Sandra Schoemachers „das breitgefächerte Angebot“ ihres Studiengangs.