CDU: Optendrenk statt Weisbrich in den Landtag?
Die Union stellt auf ihrem Kreisparteitag in Oedt erste Weichen für die Wahlen am 13. Mai. Keine Wahlgeschenke auf Pump.
Kreis Viersen. Es war ein sachlicher und kämpferischer CDU-Kreisparteitag, zu dem 289 Mitglieder in die Oedter Albert-Mooren-Halle kamen. Dabei kündigte Christian Weisbrich (69) an, nicht mehr für den am 13. Mai neu zu wählenden Landtag zu kandidieren. Als Kandidat wurde bereits der Kreis-Parteivorsitzende Marcus Optendrenk (42, Nettetal) genannt. Am Montag wird sich darüber der Parteivorstand unterhalten. Die offizielle Kandidatenaufstellung erfolgt am 26. März bei einem außerordentlichen Parteitag in Oedt.
Die Delegierten dankten Weisbrich durch minutenlangen Beifall für seine Arbeit im Düsseldorfer Landesparlament. „Einmal muss es genug sein“, begründete Weisbrich gegenüber der WZ seinen Verzicht. Seit Juni 1995 gehört der Nettetaler ununterbrochen dem Landtag an.
Und der Jurist Marcus Optendrenk, der seit Herbst 2003 den 3069 Mitglieder zählenden Kreisverband anführt, bekam für seine mögliche Kandidatur schon mal den Rückenwind seiner Parteifreunde. Er wurde bei nur 35 Nein-Stimmen als Vorsitzender wiedergewählt, erhielt 87,2 Prozent der Stimmen. Auch die Namen seiner Stellvertreter änderten sich nicht: Uwe Schummer bekam 254 Ja-Stimmen, Luise Fruhen 253, Stefan Berger 213 und Michael Aach 185.
„Unverhofft kommt oft“: Die Ereignisse in Düsseldorf hatten den Halbzeit-Bericht von Optendrenk etwas verändert. Für den Chef des Kreisverbandes sei dies eine große Chance, wieder Verantwortung zu übernehmen: „Wir wollen eine verantwortliche Politik statt Wahlgeschenken auf Pump; wollen Wachstum und Arbeitsplätze, aber nicht um den Preis einer zerstörten Natur.“
Humorvoll gab sich Schatzmeister Volker Müller (68). Der Augenarzt, der beim Parteitag für 50-jährige CDU-Zugehörigkeit ausgezeichnet wurde, ist seit über drei Jahrzehnten für die Verwaltung der Gelder verantwortlich. Müller war stolz darauf, dass „bei uns von einer Finanzkrise überhaupt keine Rede sein kann.“
Seit 40 Jahren gehört Landrat Peter Ottmann der Union an. Auch er erhielt eine Ehrenurkunde. Der Chef der Kreisverwaltung riet seinen Parteifreunden auf Kommunal-, Kreis- wie Landesebene: „Versprecht nichts, was ihr nicht halten könnt.“
Der Parteitag sprach sich gegen restriktive Veränderungen des Ladenöffnungsgesetzes und für ein kreisweites Energiekonzept aus.